Kein Öl, sondern Tapetenkleister und Dispersionsfarbe kamen in Berlin zum Einsatz.

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Berlin/Amsterdam – Neue Klimaproteste an prominenten Plätzen brachte das Wochenende. Während am Samstag Aktivisten unweit des deutschen Bundestags in Berlin ein Denkmal zum Grundgesetz beschmierten, haben am Sonntag Aktivisten in Amsterdam vor Rembrandts "Nachwache" demonstriert. Nach der Aktion in Berlin forderte die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) strafrechtliche Konsequenzen: "So ein Unsinn schadet deshalb dem Klimaschutz gewaltig."

Nach Angaben der Polizei hatten die Aktivisten Teile einer Berliner Gedenkstätte beschmiert beziehungsweise übergossen. Außerdem hatten die Aktivistinnen und Aktivisten Glasflächen des Denkmals mit Plakaten beklebt, unter anderem mit dem Schriftzug "Erdöl oder Grundrechte?" Zu der Glasskulptur "Grundgesetz 49" an der Spreepromenade gehören 19 jeweils rund drei Meter hohe Glasscheiben. Darin sind die 19 Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit Laser eingraviert.

Die Flüssigkeit, die die Klimaschützer benutzt hatten, war nach Angaben der Polizei allerdings kein Erdöl. "Bei der Flüssigkeit handelte es sich um Tapetenleim und Dispersionsfarbe", sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Die Gruppe "Letzte Generation" hatte am Samstag mitgeteilt, Unterstützer hätten die Glasskulptur "Grundgesetz 49" vor dem Jakob-Kaiser-Haus "in Erdöl getränkt".

Rembrandtgemälde bleibt unbeschädigt

Klimaschützer haben im Amsterdamer Rijksmuseum vor Rembrandts berühmtem Meisterwerk "Die Nachtwache" demonstriert. Zehn Aktivisten der Gruppe "Extinction Rebellion" stellten sich am Sonntag mit einem Transparent vor das Gemälde, wie der öffentlich-rechtliche Sender "Nos" berichtete. Das Kunstwerk sei dabei aber weder beschädigt noch etwa mit Farbe beschmiert worden.

"Die Nachtwache" zeigt die Amsterdamer Bürgerwacht. Es ist das berühmteste Werk des holländischen Meisters Rembrandt van Rijn (1606 – 1669). (APA, red, 5.3.2023)