Roberto Baldoni (Mitte) bei einem Treffen über Cybersicherheit der NATO.

Foto: CLAUDIO PERI, EPA

Russische Hacker feiern den Rücktritt des Chefs der italienischen Agentur für Cybersicherheit, Roberto Baldoni. Der Experte, der die Behörde seit ihrer Gründung im August 2021 geleitet hatte, warf das Handtuch infolge einer Serie russischer Cyber-Attacken auf die IT-Systeme italienischer Institutionen und Behörden. Das fehlende Vertrauen seitens der Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni könnte den Ausschlag für die Entscheidung des Experten gegeben haben.

Russische Hacker feierten am Dienstag die "Absetzung" Baldonis. "Unsere Serie von Angriffen auf die italienische Internet-Infrastruktur kann zu Recht als erfolgreich bezeichnet werden: Der Leiter der italienischen Nationalen Agentur für Informationssicherheit wurde seines Postens enthoben", erklärte die pro-russische Hackergruppe "Noname057(16)" auf ihrem Telegram-Kanal.

Russische Hacker spotten

Die Gruppe war in den letzten Wochen für Angriffe auf die Websites mehrerer italienischer Institutionen und Unternehmen, darunter mehrere Ministerien, verantwortlich. Die Gruppe postete auf ihrem Kanal ein Foto von Baldoni. "Mal sehen, wie der neue Leiter dieser italienischen Behörde mit den Cyber-Bedrohungen des NoName057(16)-Teams umgehen wird", hieß es spöttisch.

Die Regierung von Premier Mario Draghi hatte die Nationale Agentur für Cybersicherheit (NCA) im August 2021 gegründet und an deren Spitze den Informatik-Experten Baldoni gehievt. Die Agentur besteht momentan aus 300 IT-Spezialisten, in fünf Jahren sollen es 1.000 sein. Italien hat in Sachen Cybersicherheit Nachholbedarf. (APA, 7.3.2023)