So könnte ein Datenzentrum auf dem Mond laut Lonestar Data Holdings Inc. aussehen.

Foto: Lonestar Data Holdings

Ein Start-up aus Florida, USA, lässt mit einer ungewöhnlichen Idee aufhorchen: Lonestar Data Holdings Inc. will Mini-Datencenter auf dem Mond betreiben. In einer Seed-Funding-Runde sind nach Aussagen des Unternehmens bereits fünf Millionen Dollar für das Projekt eingesammelt worden.

Die Runde wurde von Scout Ventures angeführt und von Seldor Capital, 2 Future Holding, The Veteran Fund, Irongate Capital, Atypical Ventures sowie KittyHawk Ventures begleitet. "Wir glauben, dass die Ausweitung der Weltwirtschaft auf den Mond, der als stabilster Satellit der Erde gilt, der nächste weiße Fleck in der Weltraumwirtschaft ist", sagt Brad Harrison, Gründer und Managing Partner von Scout Ventures. "Datensicherheit und -speicherung werden ein notwendiger Bestandteil sein, um eine neue Generation der Monderkundung anzuführen."

Der Abschluss der ersten Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Schritt für das Unternehmen in einem Bestreben, das es bereits seit längerer Zeit verfolgt. Bereits im Dezember 2021 testete man in Kooperation erfolgreich ein Rechenzentrum auf der Raumstation ISS und will das Projekt auf dem Mond nun eigenständig vorantreiben. "Daten sind die größte von der Menschheit geschaffene Währung", sagte Chris Stott, Gründer von Lonestar. Er gab sich zuversichtlich, dass der Mond der ideale Ort sei, um "unsere Zukunft" sicher zu lagern. Daten sollen dort sicherer aufgehoben sein und zudem die Umwelt auf der Erde schonen.

Testlauf bereits heuer geplant

Lonestar wird voraussichtlich schon 2023 ein Rechenzentrum auf der Mondoberfläche in Betrieb nehmen, wie es in einer offiziellen Aussendung heißt. In einem ersten Schritt sind sie für eine Fernspeicherung von Daten und die Wiederherstellung im Katastrophenfall konzipiert. Darüber hinaus könnten auch Daten für künftige Mondmissionen gespeichert werden.

Wie SpaceNews bereits im April des Vorjahres berichtete, ist die Nutzlast eines Datencenters rund ein Kilogramm schwer und soll bis zu 16 Terabyte an Daten speichern können. Beim ersten Testlauf soll sie maximal zwei Wochen auf dem Mond verbleiben. Künftige Lonestar-Rechenzentren sollen dem Lebenszyklus von Satelliten in der geostationären Umlaufbahn von 15 bis 20 Jahren entsprechen. (red, 8.3.2023)