Dominic Thiem wird sich derrappeln.

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Dieses permanente Gesudere und Gejammere über dies und das und über eigentlich alles ist fast nicht mehr auszuhalten. Leute, reißt euch zusammen und haltet euch vor allem nicht ewig mit Sachen auf, die ihr sowieso nicht beeinflussen könnt! Glaubt an euch, glaubt an das Gute in der Welt – und glaubt, um zum Punkt zu kommen, doch bitte an Dominic Thiem. Ja, eh erinnert er aktuell nicht an den alten, eigentlich jungen Thiem, der sich vor drei Jahren zur Nummer drei der Welt aufschwang und die US Open gewann. Ja, eh hat er heuer acht von neun Spielen verloren. Ja, eh mag es derzeit hapern bei der früher so gefürchteten Vorhand oder beim einst so unerschütterlichen Selbstvertrauen.

Aber, aber, aber! Thiem ist immer noch ein ausgezeichneter Tennisspieler, Österreichs bester sowieso. Da können die meisten, die jetzt sudern, nicht einmal hinschnuppern. Und phasenweise kommt er ja sehr wohl zum Vorschein, der alte, eigentlich junge Thiem, und vermittelt den Eindruck, als fehlte so viel dann auch wieder nicht. Thiem gibt alles, Thiem probiert alles. Das ehrt ihn. Man sollte nicht einmal ausschließen, dass er am Ende zu seinem Ex-Coach Günter Bresnik zurückkehrt, der ihn vor Jahren auf den Erfolgsweg gebracht hat. Sie haben sich zwar zerkracht, doch der Zweck könnte – unter gewissen Voraussetzungen – die Mittel schon heiligen. So oder so: Dominic Thiem wird es schaffen, wird sich derrappeln. Wie weit es dann wieder nach oben geht, wird man sehen. Aber nach oben geht es gewiss. (Fritz Neumann, 10.3.2023)