Biontech-Impfstoff.

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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Impfempfehlungen beim Coronavirus gelockert. Demnach sollen in dieser neuen Phase der Pandemie nur noch Risikogruppen sechs oder zwölf Monate nach ihrem letzten Booster eine zusätzliche Impfung erhalten, nicht wie zuvor auch etwa gesunde Kinder und Jugendliche. Das betrifft der WHO zufolge ältere Menschen sowie jüngere Personen mit signifikanten Risikofaktoren (zum Beispiel Herzerkrankungen).

Die Organisation teilte am Dienstag außerdem mit, dass ein Impfschutz über die Grundimmunisierung von zwei Impfungen und einem Booster hinaus für Personen mit "mittlerem Risiko" (gesunde Erwachsene unter 50) nicht mehr generell empfohlen wird.

Gesunde Kinder und Jugendliche seien eine Gruppe von "niedriger Priorität". Die WHO betont, dass Impfungen für diese Altersgruppen sicher und wirksam sind. Bevor Staaten dieser Gruppe aber Impfungen empfehlen, sollen verschiedene Faktoren einkalkuliert werden, etwa die Krankheitslast und Wirtschaftlichkeit. "Der überarbeitete Fahrplan unterstreicht erneut die Wichtigkeit des Impfens derjenigen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf", so Hanna Nohynek, Vorsitzende der WHO-Expertengruppe für Immunisierung, die die Empfehlungen herausgab.

Verschiedene Länder haben aktuell unterschiedliche Herangehensweisen an die Impfung ihrer Bevölkerungen. Wohlhabende Staaten wie Großbritannien oder Kanada bieten etwa Risikogruppen in diesem Frühjahr Booster-Impfungen an, bereits sechs Monate nach deren letzter Immunisierung. Laut WHO ist das eine Möglichkeit für besonders risikobehaftete Untergruppen, abhängig von deren Alter und Immunschwächen. (APA, Reuters, red, 28.3.2023)