Die Bücher der 2018 verstorbenen Christine Nöstlinger wurden laut Zählung in 45 Sprachen übersetzt.

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Wien – Die Werke der beiden Gesellschaftstheoretiker Friedrich Engels und Karl Marx sind die am häufigsten übersetzten aus dem deutschsprachigen Raum. Engels ("Das kommunistische Manifest") ist laut einer Aufstellung des Online-Sprachportals Preply in 96 Sprachen zu lesen, Marx ("Das Kapital") in 94 Sprachen. Als erste Frau im Ranking findet sich Christine Nöstlinger auf Platz 14.

Die Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm landen mit ihren Märchen, die in 70 Sprachen übersetzt wurden, auf Platz drei. Dahinter folgen Johann Wolfgang von Goethe (62 Sprachen), Bertolt Brecht und Hermann Hesse (je 53 Sprachen) sowie Franz Kafka (52 Sprachen). Der Österreicher Stefan Zweig ("Schachnovelle") landete mit seinen in 48 Sprachen übersetzten Werke auf Rang zehn. Gleich dahinter reiht sich der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud ("Die Traumdeutung"), ein. Auf Platz 13 ist der Dichter Rainer Maria Rilke zu finden. Gleich dahinter befindet sich als bestgereihte Frau mit Christine Nöstlinger (45 Sprachen) ebenfalls eine Österreicherin. Ihre Kinderbücher wie "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig" sind unter anderem in Albanisch, Hebräisch oder auch Thai zu lesen.

Nur offizielle Übersetzungen

Literaturnobelpreisträger Peter Handke findet sich auf Rang 25 (37 Sprachen) und Thomas Brezina auf Rang 38 (29 Sprachen). Elfriede Jelinek zählt dagegen trotz Literaturnobelpreises nicht zu den 40 am häufigsten übersetzten Autorinnen und Autoren des deutschsprachigen Raums.

Die Datengrundlage der Untersuchung stammt aus dem Index Translationum, einer Datenbank der Unesco, die literarische Übersetzungen weltweit archiviert und listet. Berücksichtigt wurden nur offizielle Übersetzungen anerkannter Verlage. (APA, 3.4.2023)