Sechs Jahre nach dem Start wurde Genesis nun von Ermittlern stillgelegt.

Dieses Symbolbild wurde mit der Bilder-KI Midjourney generiert.

Foto: DER STANDARD/Pichler/Midjourney

Es ist einer der größten Schläge der letzten Jahre gegen Kriminalität im Darknet. Ermittlern aus mehreren Ländern ist es gelungen, die 2017 gestartete Handelsplattform "Genesis" auszuheben, berichtet die BBC. Spezialisiert war dieser auf Daten, die sich insbesondere für Identitätsdiebstahl und Finanzbetrug verwenden lassen. Verkauft wurden Logins für verschiedene Dienste, Kreditkartendaten bis hin zu vollständigen Konten für verschiedene Services, Browser-Cookies, IP-Adressen und Wohnadressen. Die Preise je Bot bewegten sich abhängig von Datenumfang von Cent-Beträgen bis hin zu hunderten Euro.

Wie viele Nutzer die professionell aufgemachte und betriebene Seite hatte, lässt sich schwer einschätzen. Käufer erwarben üblicherweise Bots, über die die feilgebotenen Daten bereit gestellt wurden. 2020 umfasste das Angebot laut einer Untersuchung von F5 Labs 323.000 Bots, womit es sich im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt hatte. In den letzten Jahren wuchs der Markt kräftig weiter. Laut den Ermittlern waren zum Zeitpunkt der Abschaltung rund 80 Millionen Datensätze verfügbar.

Foto: Screenshot

Operation "Cookie Monster"

An der "Operation Cookie Monster" beteiligt waren das FBI, die britische NCA, die australische Bundespolizei, Interpol, die niederländische Nationalpolizei, die deutsche Polizei sowie weitere internationale Exekutivbehörden und privaten IT-Security-Firmen. In 17 Ländern wurden insgesamt 200 Hausdurchsuchungen durchgeführt, es kam zu 120 Festnahmen. Besucher des Marktplatzes werden seit kurzem von einem Bild begrüßt, das über die Operation informiert.

Wer wissen möchte, ob Daten in Verbindung mit der eigenen E-Mail-Adresse im Angebot bei Genesis waren, hat zwei Möglichkeiten, dies per Abfrage herauszufinden. Die erste ist die Website "Have I Been Pwned?", wo auch ein Abgleich mit anderen Leaks erfolgt. Zudem bietet die niederländische Polizei das Tool "Check Your Hack" an. Wer dort seine Mail-Adresse eingibt, bekommt im Falle, dass diese betroffen ist, eine Nachricht mit weiteren Informationen zugesandt. (gpi, 5.4.23)