Prozentuelles Wachstum sieht die "Krone" als Beweis dafür, bei der Inseratenvergabe durch das Finanzministerium nicht bevorzugt worden zu sein.

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Die "Kronen Zeitung" sieht sich bei Inseraten durch das Finanzministerium nicht bevorzugt behandelt. Auf krone.at führt das Medium zum Nachweis von der RTR veröffentlichte Medientransparenzdaten über Werbebuchungen öffentlicher Stellen an. Diese würden belegen, dass "Vorwürfe der gekauften Berichterstattung keine Grundlage haben".

Die "Krone" berücksichtigt bei ihrer Rechnung lediglich die Jahre 2017 und 2018. Die Buchungen wurden laut Medientransparenzdaten aber schon von 2016 auf 2017 massiv erhöht – und legten auch 2018 noch deutlich zu, insgesamt und bei "Krone", "Heute" und "Österreich", wie DER STANDARD schon vorige Woche berichtete.

Die "Krone" rechnet auf diese zwei Jahre so: "Die Ausgaben des Finanzministeriums für Inserate in der 'Krone' stiegen im genannten Zeitraum um 60 Prozent, ein Wachstum, das also neun Prozent unter dem durchschnittlichen aller Tageszeitungen liegt." Bei anderen Tageszeitungen zeige sich ein deutlich höheres Wachstum: Die "Presse" verzeichne "ein Plus von 254 Prozent", DER STANDARD habe "um 117 Prozent mehr durch Inserate des Finanzministeriums" verdient. "Die 'Kleine Zeitung' legte um 228 Prozent zu. Und an der Spitze liegt die 'Tiroler Tageszeitung', der die Investitionen in die Kommunikation ein Plus von ganzen 318 Prozent brachten."

Wochenzeitungen und Magazine hätten noch mehr von den Schaltungen des Finanzministeriums profitiert, schreibt die "Krone" und nennt Wachstumsraten von "1441 Prozent". Trotz dieser Erhöhungen der Ausgaben über alle Medien hinweg funktioniere der Rückschluss nicht, "dass damit Berichterstattung gekauft werden kann". Schlussfolgerung: "Die 'Krone' ist und bleibt unabhängig."

Hohes Niveau der Schaltungen

Worauf in dieser Berechnung nicht gesondert hingewiesen wird, ist das hohe Niveau, auf dem die Inseratenausgaben des Finanzministeriums an die "Krone" liegen. Diese betrugen 2016 310.443 Euro, stiegen 2017 auf 809.504 Euro und lagen 2018 bei rund 1,3 Millionen Euro und damit weit über den Ausgaben für alle anderen Tageszeitungen.

An die "Presse" flossen Werbeausgaben des Finanzministeriums in einer Höhe zwischen 43.278 Euro 2016 und 277.846 Euro 2018. Beim STANDARD waren es 2016 25.517 Euro, 2018 161.457 Euro. Das Volumen der Schaltungen des Finanzministeriums bei der "Kleinen Zeitung" stieg von 42.714 Euro im Jahr 2016 auf 393.590 Euro im Jahr 2018. Die "Tiroler Tageszeitung", bei der sich laut "Krone" das stärkste prozentuelle Wachstum zeigt, verbuchte 2016 laut RTR 42.714 Euro, 2018 waren es 187.779 Euro. (prie, 6.4.2023)