Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen kritisiert die Reaktion Chinas auf ihr Treffen mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses.

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Taipeh – Die dreitägigen Militärmanöver Chinas um Taiwan haben nach den Worten der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen zu Instabilität in der Region geführt. "Das ist keine verantwortungsvolle Vorgehensweise für ein wichtiges Land in der Region", teilte Tsai am Montag auf Facebook mit.

VIDEO: Am dritten Tag ihrer Militärmanöver vor Taiwan hat die chinesische Armee nach eigenen Angaben die "Abriegelung" der Insel geübt. Eine Unabhängigkeit Taiwans und Frieden in der Region schlössen sich aus, drohte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking
DER STANDARD

Sie vertrete als Präsidentin ihr Land in der Welt und ihre Besuche im Ausland, darunter auch in den Vereinigten Staaten, seien nichts Neues und werden von der taiwanesischen Bevölkerung erwartet. "China hat dies jedoch genutzt, um militärische Übungen durchzuführen, was zu Instabilität in Taiwan und der Region geführt hat."

Umstrittene Unabhängigkeit

China hatte die umfangreichen Militärmanöver am Samstag begonnen – einen Tag nachdem Tsai von einem Treffen mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, in Los Angeles nach Taipeh zurückgekehrt war.

Die Regierung in Peking betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz und wertet Treffen taiwanesischer Spitzenpolitiker mit westlichen Politikern als Abkehr vom Ein-China-Prinzip an. Taiwan sieht sich als unabhängige Republik China und ist seit 1949 selbstverwaltet. (APA, 11.4.2023)