In der Region herrschen derzeit verstärkte Spannungen.

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Peking – China hat dementiert, dass es neben der Sperrung von Gewässern nördlich von Taiwan wegen der Gefahr herabstürzender Raketentrümmer für Sonntag auch eine Flugverbotszone verhängt hat. Die Angaben, dass eine Flugverbotszone von chinesischer Seite eingerichtet worden sei, sei nicht korrekt, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Freitag.

Zuvor hatte Taiwan mitgeteilt, dass China darüber informiert habe, vom 16. bis 18. April eine Flugverbotszone nördlich der Insel einzurichten. Die Dauer sei aber nach einem Protest Taiwans auf rund eine halbe Stunde am Sonntag verkürzt worden.

Südkorea hatte erklärt, es sei ebenfalls über die Pläne unterrichtet worden, es gehe demnach um abstürzende Teile im Zusammenhang mit einer Trägerrakete. Laut der taiwanischen Nachrichtenagentur CNA plant China am Sonntag den Start eines Wettersatelliten.

Stark frequentierte Flugrouten

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums erklärte nun lediglich, die zuständigen Behörden würden Maßnahmen ergreifen, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Die chinesische Luftfahrtbehörde werde alle Weltraumaktivitäten im Voraus ankündigen und entsprechend vorwarnen. Taiwan hat jedoch bereits für Sonntagmorgen eine Mitteilung herausgegeben, in der es heißt: "Luftraum gesperrt wegen Flugaktivitäten in der Raumfahrt".

Das Gebiet umfasst unter anderem stark frequentierte Flugrouten zwischen Taiwan und China sowie Taiwan und Südkorea. Am Donnerstag hatte die chinesische Seesicherheitsbehörde mitgeteilt, dass am Sonntag Raketentrümmer im Ostchinesischen Meer niedergehen könnten und deswegen ein Seegebiet für mehrere Stunden für den Schiffsverkehr gesperrt werde.

Die Ankündigungen fallen in eine Zeit verstärkter Spannungen in der Region. China hatte kürzlich wieder große Militärübungen in der Umgebung von Taiwan abgehalten, das die Führung in Peking als abtrünnige Provinz betrachtet. (Reuters, 14.4.2023)