Das neu eröffnete Zentrum mit rund 30 Mitarbeitern soll unterstützend für die EU-Kommission arbeiten.

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Zur Durchsetzung neuer Regeln gegen illegale Inhalte im Netz will die EU Algorithmen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen besser verstehen. Dazu wurde am Dienstag im spanischen Sevilla das Europäische Zentrum für Algorithmen-Transparenz (ECAT) eröffnet.

Rund 30 Mitarbeiter, unter ihnen Datenwissenschaftler, Experten für Künstliche Intelligenz und Sozialwissenschaftler, sollen der EU-Kommission dabei helfen, das neue Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) durchzusetzen. Algorithmen seien aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, sagte Mikel Landabaso vom Europäischen Forschungscenter in Sevilla, an dem das ECAT angesiedelt ist. "Sie beeinflussen die Art und Weise wie wir denken, die Dinge, die wir lesen, die Menschen, denen wir folgen, die Dinge, die wir kaufen, die Menschen, für die wir stimmen."

Der Digital Services Act soll unter anderem sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als bisher. Betroffen davon sind Online-Marktplätze wie der von Amazon, soziale Medien wie Facebook, Plattformen zum Teilen von Inhalten wie Youtube und Suchmaschinen wie Google. Dabei müssen große Dienste mehr Regeln befolgen als kleinere. Für sehr große Plattformen und Suchmaschinen gelten besonders strenge Vorgaben. Für sie dürften die Regeln ab September gelten, für alle anderen Plattformen ab Mitte Februar 2024. (APA, 18.4.2023)