Wenn in Familien der Ruf nach einem Haustier laut wird und Hund oder Katze aus verschiedenen Gründen nicht infrage kommen, fällt die Wahl nicht selten auf Meerschweinchen. Die munteren kleinen Hausgenossen wirken neugierig und aktiv, sehen kuschelig aus, und man sagt ihnen nach, nicht die anspruchsvollsten Mitbewohner zu sein. Doch das Bild, das viele von Meerschweinchen haben, entspricht nicht unbedingt der Realität: Für kleine Kinder sind sie nur bedingt geeignet.

Wäre das ein Haustier nach Ihrem Geschmack?
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Vom Meerschweinchen als Mitbewohner

Natürlich gibt es auch bei ihrer Haltung – wie bei jedem Haustier, für das man Verantwortung übernimmt – ein paar wichtige Basics zu beachten, um eine annähernd artgerechte Haltung zu erreichen. Wer sich mit Meerschweinchen auskennt, betont oftmals gerne, was für soziale Tiere sie untereinander sind. Einzelhaltung sollte man hier nicht in Erwägung ziehen, zwei oder besser drei Tiere werden in Fachkreisen empfohlen und von einer früher oftmals praktizierten Haltung gemeinsam mit Kaninchen abgeraten.

Üblicherweise bewohnen Meerschweinchen Käfige, die nicht zu klein sein dürfen, und Auslauf in der Wohnung sollte ihnen laut Expertinnen und Experten ebenfalls gewährt werden. Die Haltung ist auch in Außengehegen möglich – entsprechenden Schutz vor der Witterung vorausgesetzt. Von der Lebenserwartung her kann man davon ausgehen, Meerschweinchen länger um sich zu haben als andere Nager wie etwa Ratten oder Hamster: Sie werden rund acht Jahre alt. Ihre Ernährung ist ausschließlich vegetarisch. Eine ausgewogene Mischung aus Heu, Gemüse und Obst sollte auf ihrem Speiseplan stehen.

Natürlich gibt es auch bei diesem Haustier Faktoren, die man vielleicht als weniger angenehm empfindet. Eine gewisse Geruchsentwicklung ist trotz empfohlener täglicher Reinigung des Käfigs zu erwarten. Es handelt sich zwar nicht direkt, wie oftmals angenommen, um nachtaktive Tiere, nächtliches lautstarkes Rumoren kann aber vorkommen und den menschlichen Schlaf behindern. Tierarztbesuche fallen auch bei Meerschweinchen regelmäßig an und werden häufig durch Zahnprobleme und Verdauungsstörungen erforderlich.

Ein wichtiger Faktor ist auch, dass Meerschweinchen keine Kuscheltiere sind und unter großen Stress geraten können, wenn Kinder sie ständig hochnehmen und streicheln möchten – es handelt sich schließlich um Fluchttiere. Sie können zwar eine Beziehung zum Menschen aufbauen und zahm werden, richtig anhängliche Haustiere sind sie jedoch gemeinhin nicht.

Haben Sie Erfahrung mit Meerschweinchenhaltung?

Was gefällt Ihnen an diesen Haustieren, was erleben Sie vielleicht weniger positiv? Wurden sie eher auf Bestreben von Kindern oder Erwachsenen angeschafft? Und falls Sie kein Meerschweinchen zu Hause haben: Käme diese Art für Sie infrage? Plaudern Sie im Forum! (Daniela Herger, 21.4.2023)