Elon Musk will Microsoft klagen, weil OpenAI Twitter-Daten zum Training des Sprachmodells hinter ChatGPT nutzte.

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Twitter wird von einer weiteren großen B2B-Plattform entfernt. Diesmal handelt es sich um eines der größten Unternehmen der Tech-Branche. Microsoft wird Twitter nächste Woche aus seinem Microsoft-Werbeplan streichen, wie das Unternehmen mitteilte. In Zukunft werde man Twitter aus dem Angebot für smarte Werbekampagnen streichen, teilte Microsoft mit.

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DER STANDARD

Microsofts Ankündigung erfolgt nur einen Tag nach dem Auftritt von Twitter-Eigentümer Elon Musk auf einer großen Marketing- und Werbekonferenz. Auf der Veranstaltung versuchte Musk, Marken zurück auf die Plattform zu locken, nachdem Twitter nach seiner Übernahme des Unternehmens die Hälfte seiner größten Werbekunden verloren hatte.

42.000 Dollar Gebühr für API

Obwohl Microsoft den Schritt nicht weiter kommentierte, dürften die Kosten für die Twitter-Anbindung der Grund sein. Musk hatte bereits angekündigt, dass Twitter für den Zugriff auf die eigene API ab 29. April eine Gebühr von 42.000 Dollar im Monat verlangen werde. Viele kleinere Unternehmen wie der Bot-Ersteller Tapbots haben sich aufgrund der saftigen Gebühr bereits von Twitter zurückgezogen.

Auch staatliche Stellen wie der Wetterdienst der USA stellten ihren Service auf Twitter ein, weil sie sich die Gebühr nicht leisten können, wie "Mashable" berichtet. Die Konsequenz: Die Userinnen und User werden künftig keine Unwetterwarnungen mehr über Twitter erhalten.

"Sie haben sie illegal trainiert"

Elon Musk interpretierte den Rückzug von Microsofts Werbeplattform von seinem Kurznachrichtendienst als persönlichen Angriff und schwor Rache in Form von Klagen. "Lawsuit Time", wie Musk auf seiner Plattform schreibt. Zum Grund für die Klage meinte Musk: "Sie haben sie illegal mit Twitter-Daten trainiert."

Diese vage Drohung scheint sich auf die Verwendung von Twitter-Daten durch OpenAI zu beziehen. Diese wurden verwendet, um das Sprachmodell hinter ChatGPT zu trainieren. OpenAI ist ein eigenständiges Unternehmen, das aber eng mit Microsoft verbunden ist. Wie Musk mit dieser Argumentation Microsoft ans juristische Leder will, ist aber unklar.

"The Verge" hat Twitter um eine Stellungnahme gebeten, erhielt als Antwort aber nur übliche Kot-Emoji. Auch Microsoft wollte sich nicht näher äußern, bestätigte aber, dass die eigene Werbeplattform Twitter ab dem 25. April 2023 nicht mehr unterstützen werde. (pez, 20.4.2023)