"Mehr als 200 strategische Langstreckendrohnen" soll der iranische Verteidigungsminister der Armee übergeben haben. Diese Aufnahme wurde von der offiziellen Website der iranischen Armee veröffentlicht.

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Teheran – Die iranische Marine hat nach eigenen Angaben ein U-Boot der USA in der Straße von Hormus zum Auftauchen gezwungen. Der iranische Marinekommandant Shahram Irani sagte am Donnerstag im Staatsfernsehen, das Atom-U-Boot "USS Florida" habe sich "in völliger Stille" iranischen Hoheitsgewässern genähert, sei in diese eingedrungen und dann von einem iranischen U-Boot gezwungen worden, "aufzutauchen und die Meerenge zu überqueren".

Teheran werde die Angelegenheit mit "internationalen Behörden" zur Sprache bringen, sagte der Marinekommandant weiter. Die USA wiesen die Darstellung im Kurzbotschaftendienst Twitter zurück. Nach Angaben der in Bahrain ansässigen 5. Flotte der US-Marine handelt es sich um "iranische Desinformation", die "absolut falsch" sei.

Washington beschuldigte den Iran in der Vergangenheit wiederholt, den Seeverkehr in der Region zu stören – einem Engpass, durch den ein Fünftel des weltweit geförderten Öls transportiert wird. Im Juni vergangenen Jahres teilte die US-Marine mit, drei iranische Schiffe hätten sich "unsicher und unprofessionell" beim Transit durch die Straße von Hormus verhalten.

"Mehr als 200 strategische Langstreckendrohnen"

Außerdem soll der Iran seine Streitkräfte mit rund 200 neuen raketenfähigen Drohnen ausgestattet haben. Wie die Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag berichtete, übergab Verteidigungsminister Mohammad-Resa Ashtiani "mehr als 200 strategische Langstreckendrohnen" an Armeechef Abdolrahim Musawi.

Die vom iranischen Verteidigungsministerium hergestellten Drohnen sind für Aufklärungs- und Kampfeinsätze konzipiert und können laut Irna Luft-Luft- und Luft-Boden-Raketen tragen. Der Iran hat seit den Achtzigerjahren ein eigenes Drohnenprogramm.

Der Iran, die USA und die EU

Die USA und die Europäische Union haben den Iran wegen seines Drohnenprogramms mit Sanktionen belegt. Sie werfen dem Land vor, Russland mit unbemannten Fluggeräten für seinen Krieg gegen die Ukraine beliefert zu haben. Teheran betonte, die Drohnen seien schon vor Beginn des russischen Angriffskriegs geliefert worden.

Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran verschlechterten sich bereits nach der Islamischen Revolution im Iran 1979. Damals wurde der von den USA unterstützte Schah Mohammad Resa Pahlavi gestürzt, Ayatollah Ruhollah Khomeini kam an die Macht. Die beiden Länder brachen schließlich ihre diplomatischen Beziehungen ab, nachdem radikale Studenten in Teheran, die die Auslieferung des Schahs forderten, 52 Menschen in der US-Botschaft als Geiseln nahmen und 444 Tage lang festhielten. (APA, 20.4.2023)