"Hervorragend funktionierendes Modell": Im Gegensatz zum Gerätehandel sehen Kunst- und Kulturschaffende keinen Reformbedarf bei der Speichermedienvergütung.

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Nachdem heimische Handelsvertreter am Freitag eine neue Studie zur Speichermedienvergütung vorgestellt und deren Reform gefordert habe, warnen Schriftsteller und Verlage vor einer Änderung. Einnahmen aus der derzeit geltenden Reprografie- und Speichermedienvergütung seien "eine wesentliche Existenzgrundlage" für Autoren und Verlage. Es handle sich um "ein in jeder Hinsicht hervorragend funktionierendes Modell".

Künstlerinnen wie Drehbuchautorin und Regisseurin Eva Spreitzhofer oder Autorin Marlene Streeruwitz, aber auch die IG Autorinnen Autoren, der Österreichische Verlegerverband oder der Presseclub Concordia sprachen sich in einer Aussendung für die Beibehaltung der Vergütung aus. Durch die Abgabe sei es Konsumentinnen und Konsumenten möglich, "Texte, Bilder, Musik und Filme rechtssicher und unter Wahrung ihrer Privatsphäre auf alle möglichen Arten" zu kopieren, und zahlreiche Studien würden belegen, dass das jährlich nach wie vor millionenfach geschieht. Vergleichbare Systeme wie die Speichermedienvergütung gebe es in ganz Europa.

Aus Sicht des Gerätehandels sei die Abgabe auf Festplatten von Smartphones, Laptops und Co nicht mehr zeitgemäß, da etwa Streaming den Musik- und Filmkonsum dominiere. Nicht zuletzt der bürokratische Aufwand für Unternehmen sei unverhältnismäßig. Es brauche daher eine Reform, die eine stabile, langfristig gedachte Finanzierung der Künstlerinnen und Künstler sicherstelle, ohne die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen zu gefährden, betonten die Wirtschaftsvertreter bei der Studienpräsentation am Freitag. (APA, 22.4.2023)