The National – viel geht nicht weiter, aber manchmal passt ja.

Foto: Beggars

The National – First Two Pages of Frankenstein

Zwischen Fadesse und Schönheit zelebrieren The National ihre Position im Pop. Die Chef-Melancholiker um Matt Berninger offenbaren ihren Fans auf dem am kommenden Freitag erscheinenden First Two Pages of Frankenstein keine neuen Erkenntnisse. Das ist gut, wenn man die Band aus Ohio mag, wie sie ist. Wenn man sich etwas Entwicklung, etwas Unberechenbarkeit erhofft hat, sorry. Dafür gibt es prominente Gäste: Der wesensverwandte Sufjan Stevens ist dabei, die allerorts umtriebige Phoebe Bridgers und sogar Besuch aus dem Penthouse ist eingetroffen: Taylor Swift. Ein Auftritt wie eine Diagnose.

The National

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Everything But The Girl – Fuse

Das britische Popduo und Ehepaar Tracey Thorn und Ben Watt alias Everything But The Girl war über zwei Jahrzehnte lang mehr oder weniger raus aus dem Geschäft. Ihr nun erschienenes Comeback-Album Fuse setzt fort, wo die beiden aufgehört haben. Bei einer erwachsen wirkenden, geist- und gefühlvollen Popmusik, die sanft den Jazz umwirbt, lebensnahe Balladen spielt, Clubmusik im kleinen Finger hat und mit Melancholie ihr Brot bestreicht. Ein mit Qualität und nicht mit Promi-Glam betörendes Album für Leute, die lieber allein tanzen, aber doch gerne zu zweit aufwachen.

EBTGVEVO

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Terry – Call Me Terry

Eine originelle, im Fuzz herumwabbernde Version von Post-Punk im Zeichen der Sixties bietet die junge australische Band Terry, die, so sagt es ihr neues Album, auch so genannt werden möchte: Call Me Terry. Trotz nicht zu weniger politischer Anspielungen bleibt der Vierer locker in den Knien und spielt eine nicht zu ruppige, launige Beschwerdemusik, die mit dem Gesang von Amy Hill zudem einen leicht unter Einfluss stehenden Psychedelic-Touch erhält. Etwas Saxofon, Anfänger-Synthie und ein merklicher Hang zur Verspieltheit machen Call Me Terry zu einem charmanten Werk. (Karl Fluch, 25.4.2023)

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