Die bereits angekündigten Matter-kompatiblen Produkte von Wemo sollen nun doch nicht auf den Markt kommen.

Foto: Belkin

Groß waren die Erwartungen, als im Oktober 2022 die erste Version von Matter finalisiert wurde. Immerhin kommt es nicht so oft vor, dass praktisch alle relevanten Unternehmen einer gesamten Branche zusammenkommen, um sich auf einen gemeinsamen Standard zu einigen und so das bisherige Wirrwarr zu beenden.

Geduld

Doch was danach folgte, war nicht der erhoffte große Matter-Sturm, sondern im besten Fall ein laues Lüftchen. Denn auch wenn Apple, Google und Amazon bei vielen ihrer zur Steuerung gedachten Geräte Matter nachgerüstet haben, sieht es auf der anderen Seite der Gleichung weniger erfreulich aus. Zwar haben einige Firmen smarte Schalter oder auch Lampen mit Matter-Support angekündigt, real verfügbar ist davon bisher aber kaum etwas.

Mittlerweile hat sich einer der frühen Matter-Unterstützer zumindest temporär wieder zurückgezogen. Bereits vor einigen Wochen hat Belkin angekündigt, dass man die eigenen Matter-Produkte vorerst "pausiert", sie also entgegen einer früheren Ankündigung nicht erscheinen sollen. Doch damit nicht genug, sind mittlerweile sämtliche Smart-Home-Produkte von der deutschsprachigen Webseite des Unternehmens verschwunden.

Neue Probleme

Hinter dieser Ankündigung steht eine Befürchtung, die schon im Vorfeld der Matter-Vorstellung immer wieder einmal zu hören war. Durch die Etablierung eines Standards sei es für die Hersteller in vielen Bereichen unmöglich, sich von der Konkurrenz abzuheben – außer über den Preis.

Bei Belkin betonte man vor einigen Wochen trotzdem noch, dass man Matter weiterhin positiv sehe. Allerdings müsse man nun einen großen Schritt zurücknehmen, um die eigenen Pläne zu überdenken und einen neuen Ansatz bei diesem Thema zu finden.

Öffnung

Belkin war mit seinen Produkten bisher eng an das Ökosystem von Apple gebunden und hat dort oft rasch auf die Neuvorstellungen des iPhone-Herstellers reagiert. Durch Matter bekommt man hier nun natürlich deutlich mehr Konkurrenz. (red, 25.4.2023)