Die kurze Nase ließ die französische Bulldogge zum Modehund werden – doch die Tiere bezahlen den Preis dafür.

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Sie sind ja lieb, die Französischen Bulldoggen, die man immer öfter beim Spaziergang sieht. Die kurzschnäuzige Hunderasse liegt im Trend, auch "berühmte" Hunde in sozialen Medien gehören ihr häufig an. Doch die ikonisch plattgedrückte Nase hat ihren Preis: Etliche der Hunde bekommen kaum Luft. Diese Tiere leiden ihr ganzes Leben lang. Sie sind ein Opfer von derzeit noch legaler Qualzucht. Ähnliches gilt für Hunde- und Katzenrassen mit unförmigen Skeletten, die tägliche Schmerzen verursachen.

Höchste Zeit, dass der Gesetzgeber dagegen vorgeht. Denn kein Niedlichkeits-Faktor rechtfertigt Tierquälerei. Die strengen Regeln, die das Gesundheitsministerium für Züchterinnen und Züchter festlegen will, sind angemessen. Viele von ihnen sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst und achten auf die Gesundheit ihrer Tiere. Sie werden von neuen Maßnahmen gegen Qualzucht nicht eingeschränkt.

Aber es gibt eben auch Vermehrer, die nur auf schnellen Profit mit angesagten Haustierrassen abzielen. Der Staat muss Tiere und deren menschliche Familien vor ihnen beschützen. Ja, ein Verbot bestimmter Züchtungen würde das Problem zum Teil ins Internet und nahe Ausland verlagern. Doch vor allem sendet es ein Signal: Qualzucht ist nie okay.

Gegen verantwortungsbewusste Haustierzucht ist nichts einzuwenden – aber klar ist auch: Wer sein Tier aus dem Heim holt, fördert bestimmt keine unethischen Zuchtmethoden. (Sebastian Fellner, 28.4.2023)