Maurizio Cattelans Kunstwerk "Comedian".

Foto: EPA/Rhona Wise

Als Maurizio Cattelan 2019 sein Kunstwerk "Comedian" vorstellte, wurde das von der Kunstwelt gespalten aufgenommen: eine mit Klebestreifen an der Wand fixierte Banane? Manche fanden es genial in der Nachfolge Marcel Duchamps, andere weniger. Für 120.000 Dollar wurde das Werk damals verkauft. In Seoul hat es nun der Kunststudent Noh Huyn-soo von der Wand gekletzelt, aufgegessen und die leere Schale mit dem silbergrauen Klebeband wieder an die Wand gepickt. Ein Video zeigt den Vorfall.

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Der ersten Erklärung, dass er an dem Tag nicht gefrühstückt habe und hungrig gewesen sei, ließ er bald die glaubwürdigere folgen, dass ihn die Frage angetrieben habe, ob auch die Zerstörung eines Kunstwerks Kunst sein könne.

Nicht der erste Vorfall

Gewiss hat er aber gewusst, dass nicht die Banane, die in Ausstellungen natürlich immer wieder erneuert wird, das Kunstwerk ist, sondern der Wert des Werks im Echtheitszertifikat liegt. Insofern erwägt das Museum auch keine Ahndung des Vorfalls.

Es ist nicht der erste. Schon auf der Art Basel Miami, wo das Werk einst verkauft wurde, wurde die Banane gegessen – von einem Künstler, der seine Performance "Hungry Artist" nannte und damit Kritik am Kunstmarkt und dieser wohl teuersten Banane der Welt äußern wollte. (red, 2.5.2023)