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Wien – Seit rund fünf Jahren ist der digitale Radiostandard DAB+ in Wien, seit vier bundesweit verfügbar. Seitdem hätten sich Bekanntheit und Nutzung stets erhöht, wie eine Studie des Fachbereichs Medien der RTR kürzlich vorrechnete. Demnach nutzen 18 Prozent der Bevölkerung (960.000 Personen) DAB+ mehrmals im Monat, 30 Prozent der Haushalte verfügen inzwischen über ein DAB+-fähiges Empfangsgerät. Bekannt sei das digitale Hörfunkangebot bei 54 Prozent der Befragten.

Jetzt soll eine Popularbeschwerde den ORF dazu bewegen, seine drei österreichweit gesendeten Hörfunkprogramme auch auf DAB+ verfügbar zu machen. Die Popularbeschwerde beziehe sich dabei auf den Versorgungsauftrag des ORF und sieht diesen durch die Unterlassung der Verbreitung auf DAB+ als digital terrestrischem Hörfunk als verletzt, so der Verein Digitalradio Österreich.

"Die aktuelle Ipsos-Studie und die Popularbeschwerde zeigen einmal mehr, dass DAB+ ein in diesem Sinne relevanter Verbreitungsweg und Marktplatz ist. Das zeigt sich auch in Hinblick auf den nächsten Multiplex (MUX III), dessen Ausschreibung die Medienbehörde Komm Austria derzeit vorbereitet. Damit einhergehen muss auch eine Aufstockung des Digitalisierungsfonds, um die Medienvielfalt in der österreichischen Hörfunklandschaft weiter zu fördern", sagt Roman Gerner, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Österreich.

Aktuell stehen bundesweit 16 DAB+-Radioprogramme sowie regional (Wien und Umgebung) 14 weitere DAB+-Radioprogramme zur Verfügung. Durch einen neuen MUX III würden etwa weitere 16 Programme auf DAB+ in Österreich verfügbar sein, rechnet der Verein Digitalradio Österreich vor. (red, 5.5.2023)