Phil Spencer weiß, dass man gerade jetzt nicht an die Konkurrenz verlieren darf. Umso mehr hängt vom kommenden Weltraumabenteuer "Starfield" ab.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Christian Peterson/Starfield Artwork by Bethesda

Der Microsoft-Konsole fehlen die großen Exklusivtitel im Kampf gegen Sony und deren Playstation. Der zuletzt erschienene Vampir-Shooter "Redfall" sollte dies ändern, enttäuschte allerdings auf ganzer Linie. Xbox-Chef Phil Spencer ging deshalb am Donnerstag aktiv auf die Community zu, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Microsoft setzte zuletzt stark auf den Aboservice Gamepass – jetzt macht sich beim US-Konzern offenbar die Angst breit, man könne demnächst zahlreiche Kunden an den Mitbewerb verlieren.

Volle Verantwortung

Er übernehme die "volle Verantwortung", dass der Vampir-Shooter "Redfall" nicht die "Erwartungen der Xbox-Community" erfüllen konnte. Xbox-Chef Phil Spencer gab am Donnerstag in einem Podcast-Interview mit dem US-Portal "Kinda Funny Games" zu, dass offenbar die Zusammenarbeit und das Onboarding des Studios an Microsoft nicht optimal gelaufen seien. Er sei mit sich selbst "unzufrieden" und werde die Prozesse neu evaluieren. Das Game werde in jedem Fall weiterhin von Microsoft und Arkane Austin unterstützt und verbessert.

Spencer betonte auch, dass er nicht den Glauben der Community verlieren wolle, dass Xbox und der Gamepass für sie das Richtige seien. Das Weltall-Abenteuer "Starfield" werde in jedem Fall ein wichtiger Titel für Microsoft und Xbox. Man würde einen "besseren Job" in Sachen Unterstützung schaffen, als dies bei "Redfall" geschehen sei, versprach Spencer in Richtung Fans. Er wisse jedoch auch, dass eingefleischte Playstation-Fans nicht nur wegen "Starfield" die Plattform wechseln würden.

Schuld daran sei vor allem der verlorene Kampf der letzten Konsolengeneration, Playstation 4 gegen Xbox One. Genau in dieser Zeit kam es zum großen Umschwung, und immer mehr Spiele wurden digital und nicht mehr im klassischen Handel gekauft. Playstation-Spielerinnen hätten sich in dieser Generation so viele Spiele digital gekauft, sodass ein Wechsel in ein anderes Ökosystem natürlich schwer sei. Niemand wolle eine solche Bibliothek einfach hinter sich lassen – das versteht auch Spencer.

Zukunft ungewiss

"Wir müssen uns mehr in Spiele einbringen, die während ihrer Produktion Teil von Xbox werden", sagt der Xbox-Chef. Diese Statements sind wohl auch deshalb so wichtig, weil noch immer der Activision-Blizzard-Deal in der Schwebe hängt, wo es um die Übernahme von langgedienten Spieleserien wie "Diablo" oder "World of Warcraft" geht. Noch muss sich Microsoft allerdings keine Sorgen um eine gelungene Integration des Publishers machen. Weiterhin blockiert etwa das britische Kartellamt den Deal, da dieser den Wettbewerb auf dem wachsenden Markt für Cloud-Gaming verzerren könnte. (aam, 5.5.2023)