Rauch steigt in Gaza auf. Israels Ministerpräsident Netanyahu drohte mit einer Ausweitung der Angriffe.

Foto: AP / Adel Hana

Gaza / Tel Aviv – Israels Militär hat am Mittwoch erneut Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad im Gazastreifen angegriffen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bei den Angriffen vier Palästinenser getötet, darunter ein 14-Jähriger. Rund 20 Menschen wurden verletzt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte eine Verstärkung der derzeitigen Angriffe im Gazastreifen an.

"Wir sind vorbereitet auf die Möglichkeit einer Ausweitung des Einsatzes sowie schwerer Schläge gegen Gaza", sagte er am Mittwoch nach Angaben seines Büros zu Ratsvorsitzenden im Süden des Landes.

Luftalarm in Tel Aviv

Nach Angaben des israelischen Militärs zielten die Angriffe auf "Infrastruktur zum Waffenabschuss" ab. Zudem sollen Extremisten angegriffen worden sein, die sich nahe einer Raketenabschussrampe aufhielten. Berichten aus dem Gazastreifen zufolge soll es sich bei einem Toten um einen Feldarbeiter in der Nähe gehandelt haben. Ein Militärsprecher sagte, die Berichte würden geprüft.

Israelischen Angaben zufolge wurden "mehr als 60 Raketen" aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert, auch in der Großstadt Tel Aviv gab es Luftalarm. Einwohner der Stadt am Mittelmeer eilten in Schutzräume. Es war der erste Alarm dieser Art im Stadtzentrum seit August vergangenen Jahres. Auch Explosionen waren zu hören. Zuvor heulten die Warnsirenen bereits in mehreren Städten an der Grenze zum Gazastreifen.

Reaktion auf israelische Angriffe

Die israelische Luftwaffe hatte in der Nacht auf Dienstag drei ranghohe Mitglieder des Islamischen Jihad gezielt getötet. Bei den israelischen Luftangriffen in dem Küstenstreifen wurden insgesamt 13 Menschen getötet, unter ihnen mehrere Frauen und Kinder. Zudem kamen am Dienstag bei einem israelischen Angriff auf ein Auto im südlichen Gazastreifen zwei Mitglieder einer militanten palästinensischen Gruppierung ums Leben. Nach Armeeangaben sollen sie gelenkte Panzerabwehrrakete transportiert haben.

Die israelische Armee begründete den militärischen Schlag mit mehreren Angriffen aus dem Gazastreifen in den vergangenen Wochen. Zuletzt feuerten militante Palästinenser nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings in der vergangenen Woche Dutzende Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet ab.

Erhöhte Alarmbereitschaft

Mehrere Gruppierungen im Gazastreifen reagierten am Mittwoch mit massivem Raketenbeschuss auf Israel. Schulen im Grenzgebiet zum Gazastreifen blieben geschlossen. Bewohner wurden angewiesen, sich weiter nahe Schutzräumen aufzuhalten.

Die israelische Armee begründete den militärischen Schlag mit mehreren Angriffen aus dem Gazastreifen in den vergangenen Wochen. Zuletzt feuerten militante Palästinenser nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings in der vergangenen Woche Dutzende Raketen und Mörsergranaten auf israelisches Gebiet ab. (APA, 10.5.2023)