Mit 4,40 m ist der XCeed nicht viel länger als ein VW Golf, ein recht kompakter Zeitgenosse also. Die Farbe ist kleidsam, aber sparsam wie die Schotten: Caledon Green.
Foto: Kia / Gilbert Haake

Bevor der Winter ganz entfleucht, wollten wir es noch einmal wissen: raus aus dem Haus, rein in den Kia XCeed, ordentlich Gas geben und gut ankommen – mit zwei vollen Koffern und extra viel Skikleidung dabei. Und natürlich auch Skischuhe und was es sonst noch für eine Woche Winterurlaub mit eingestreuten Relaxtagen in den Dolomiten braucht.

Ski hätten keinen Platz mehr gehabt im Kofferraum, auch nicht quergelegt bei umgelegter Rückbank. Aber wer fährt heutzutage noch mit eigenen Latten in den Skiurlaub? Eben! Früher brachte Reden Menschen zusammen, heutzutage werden Mensch und Ski durch Leihen zu einer Einheit auf Zeit. Und wer sagt, dass wir mit dem Verleiher / der Verleiherin nicht auch ein paar Worte wechseln?

Foto: der Standard

Facelift für Kompakt-SUV

Unser Wintervergnügen beginnt in Wien. Ein kompakter SUV mit dem exzentrischen Namen XCeed steht vor der Tür, dem der koreanische Autobauer mit Produktionsstätte in der Slowakei drei Jahre nach Markteinführung ein Facelift verpasst hat. Dabei wurde dezent an der Optik gefeilt, ein wenig auch an der digitalen Technik verbessert und eine zusätzliche Variante ins Programm genommen: Die sportliche GT-Line, in der wir unterwegs sind, ist nicht nur mit größeren Felgen ausgestattet, sie ist auch in zum Teil knalligen Farben zu haben. Wir waren in Caledon-Grün am Start und kamen in derselben Farbe zurück.

Die auffälligsten Veränderungen in der Frontansicht sind der neu gestaltete Kühlergrill und Frontstoßfänger sowie die Lufteinlässe. Durch Integration der LED-Nebel- in die Voll-LED-Scheinwerfer haben die Kia-Designer Raum für die seitlichen Luftschlitze zu den Radhäusern gewonnen. Dadurch verbessert sich die Aerodynamik der Front.

Alles schön fahrerorientiert im Innenraum. Der Generationenunterschied wird speziell dadurch deutlich, dass im XCeed noch kein gebogenes Panoramadisplay verbaut ist.
Foto: Günther Strobl

Bequem und sicher

Am Heck wird die sportliche Optik durch einen neuen Diffusor mit schwarz lackiertem Unterfahrschutz verstärkt, der die Luft einengt und so eine Sogwirkung nach unten erzeugt. Dezent angedeutete Auspuffblenden unterstreichen die sportliche Note noch. Auffällig sind aber auch die wabenförmigen Rückleuchten.

Innen ist alles übersichtlich gestaltet. Die Sportsitze geben durch aufgenähte Wülste guten Seitenhalt. Dafür ist der Blick zurück eingeengt. Wir schauen aber ohnehin lieber nach vorn und sprinten dem Vintschgau entgegen, unserem ersten Ziel. Der Vier-Zylinder-Benziner mit 160 PS sorgt für ausreichend Vortrieb.

Geschaltet wird mittels Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h haben wir wegen zu viel Verkehrs im deutschen Eck nicht ausgereizt. Klar ist aber auch so: Der Wagen liegt stabil und sicher auf der Straße. Den Durchschnittsverbrauch gibt der Hersteller mit 6,5 Liter auf 100 km an. Im Test wurde mit viel Autobahn ein Verbrauch von 8,6 Liter registriert.

Hinter der Heckklappe findet sich ein Kofferraum mit 380 bis 1332 Liter Fassungsvermögen.

Vereinfachtes Einparken

In der Tiefgarage des Hotels war das Einparken dank diverser elektronischer Helfer wie einer Parkassistenzkamera mit hochauflösendem Bild kein Problem. Als besonders praktisch erwies sich der eingebaute Querverkehrswarner, der bei Kollisionsgefahr verlässlich anschlägt.

Nach den Relaxtagen im Vintschgau sollte es zum Skifahren in den östlichen Teil Südtirols gehen, ins Pustertal. Allein das Wetter spielte nicht so mit, wie es verwöhnte Sonnenskifahrer einfordern. Macht nichts, schön war es trotzdem. Und eine halbe Seite Speck hat auf der Rückfahrt auch noch Platz gefunden zwischen Gewand, Ski-Krimskrams und schwarzem Dachhimmel, auch das ein Kennzeichen der GT-Line beim Kia XCeed. (Günther Strobl, 13.5.2023)