Elektronikproduzent Moby macht jetzt auf Klassik für Eilige.

Foto: Deutsche Grammophon

Moby – Resound NYC

Vor 25 Jahren verkaufte US-Produzent und Musiker Moby dank seiner gefälligen Mischung aus flutschender Elektronik und steinalten Blues- und Gospelsamples wie Why Does My Heart Feel So Bad und den Alben Play und 18 palettenweise CDs.

Nun blickt der Animal-Rights-Aktivist nach dem Album Reprise mit Resound NYC ein zweites Mal auf seine Karriere zurück. Mit Orchester und ohne Laptop, dafür mit Gastsängern wie Gregory Porter, Nicole Scherzinger oder Lady Blackbird legt Moby mächtig viel Schmalz und Pathos auf seine einfachen Stücke. Helpless von Neil Young war dabei nicht nötig.

Moby

Natalie Merchant – Keep Your Courage

US-Sängerin und Pianistin Natalie Merchant war mit ihrer Folkrock-Band 10.000 Maniacs bis Anfang der 1990er-Jahre aktiv. Seitdem hält die Frau mit der eindringlichen Stimme auch solo ihr Niveau. Mit dem Album Keep Your Courage und teilweise recht ausladenden Streicherarrangements und eindringlichen Liedern wie The Feast of Saint Valentine oder Hunting the Wren, einer Coverversion der geistesverwandten irischen Band Lankum, sind Merchant zeitlose, nicht allzu aufgeregte Softrock-Songs gelungen, die so auch schon in den 1970er-Jahren hätten erklingen können.

Natalie Merchant

Labrinth – Ends & Begins

Der britische Sänger Labrinth mit der hohen, zur Himmelfahrt einladenden Kopfstimme arbeitet gern mit Größen wie Sia oder Diplo zusammen. Auf dem Album Ends & Begins ist auf dem Stück Never Felt So Alone auch Billie Eilish zu hören. Labrinth produziert eine Form von ungewöhnlich arrangiertem futuristischem Elektro-Soul, der dennoch mit beiden Beinen auf der Erde steht. Zu hören etwa auf Kill For Your Love. Mit Everything ist dem Mann auch eine hübsche Pizzicato-Ballade gelungen, die anschließend etwa in Covering wieder kräftigere Bassschübe erfährt.

LabrinthVEVO

(schach, 16.5.2023)