...Sie werfen Tische und Sessel um, beschädigen das Mobiliar, verwüsten nach und nach den Raum. Nur ein Kind ganz in Schwarz scheint an dem Spiel nicht teilzunehmen, sondern geht, in sich versunken, gemessenen Schritts im Raum hin und her. Die Kindergärtnerin sitzt in einer Ecke am Boden, apathisch, wie unter schweren Beruhigungsmitteln stehend. Ein Kind (orange) berührt ein zweites Kind (blau) an der Schulter.)

ERSTES KIND: Ausgeschlossen!

(Sie toben weiter. Das zweite Kind jagt ein drittes Kind (orange) und versucht es zu berühren. Das dritte Kind springt zur Seite.)

DRITTES KIND: Ausgetreten, ätsch!

(Es läuft davon. Sie toben weiter. Das zweite Kind nähert sich dem Kind ganz in Schwarz und schlägt ihm mit der flachen Hand kräftig auf die Schulter.)

ZWEITES KIND: Abgeschossen!

KIND IN SCHWARZ (ruhig weitergehend): Gilt nicht! Leo!

ZWEITES KIND: Wieso Leo?

KIND IN SCHWARZ: Wo ich bin, ist Leo. So war das ausgemacht, weißt du nicht mehr?

(Das zweite Kind überlegt kurz, entfernt sich. Sie toben weiter. Das zweite Kind berührt ein fünftes Kind (orange) am Hinterkopf.)

ZWEITES KIND: Ausgeschlossen!

(Sie toben weiter. Zwei ältere Herren, Onkel Thomas und Onkel Frank, betreten den Raum und sehen lächelnd dem Treiben zu.)

ONKEL THOMAS: Sind sie nicht süß?

ONKEL FRANK: Ja. Diese Unschuld!

(Vorhang) (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11. 4. 2005)