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Durch den Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation WTO wird die Liberalisierung der chinesischen Wirtschaft vorangetrieben.

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Grafik: APA
Wien - Österreichs Wirtschaft sieht in Asien große Hoffnungsmärkte, und die Volksrepublik China liegt hier an vorderster Front. "In Asien ist China der Motor unserer Exporte", stellt die Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich fest. Neben Zentral- und Osteuropa berge die Volksrepublik das größte Potenzial für österreichische Firmen weltweit.

China ist seit 2003 der wichtigste Außenhandelspartner Österreichs in Asien und nach den USA bereits der zweitwichtigste Markt außerhalb Europas. China gehört mittlerweile zu den wichtigsten 20 Exportdestinationen. Importseitig ist das Reich der Mitte auf Rang 9 vorgerückt. Seit 1999 haben sich Österreichs Exporte nach China verdreifacht.

Hohes Handelsbilanzdefizit mit China

Österreichs Wirtschaftsbeziehungen zu China sind durch steigende Exporte und Importe sowie ein hohes Handelsbilanzdefizit auf österreichischer Seite in Höhe von 1,1 Mrd. Euro gekennzeichnet. Nach vorläufigen Zahlen stiegen 2004 die Ausfuhren Österreichs nach China um 25,2 Prozent auf 1,11 Mrd. Euro, heißt es im Bericht des Handelsdelegierten in Peking. Die Einfuhren stiegen um 23,5 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Als Exportmarkt nimmt China zusammen mit Hongkong für Österreich mit 1,5 Mrd. Euro Rang 13 ein.

Österreich exportiert vor allem Maschinen, Industrieanlagen und Fahrzeuge nach China. Die höchste Exportsteigerung erfolgte im Bereich Schienenfahrzeuge, Gleismaterial und Signalgeräte. Aus China werden in erster Linie Erzeugnisse der Leichtindustrie eingeführt wie elektrische Apparate, elektrotechnische Waren, Bekleidung, Spielzeug, Unterhaltungsartikel, Schuhe.

2004 betrugen die von Österreich getätigten Investitionen 97,6 Mio. US-Dollar. Unter den 15 "alten" EU-Mitgliedern nimmt Österreich Rang 8 ein. Regional gesehen investieren österreichische Firmen am meisten in den Provinzen Jiangsu (20 Prozent) und Guangdong (15 Prozent).

Punkten mit Umwelttechnologie und Hightech

Chancen für die österreichische Wirtschaft tun sich bei regionalen Entwicklungsschwerpunkten Chinas auf. Ein solcher sei der Nordosten Chinas mit seinen veralteten Industriebasen, heißt es im Länderbericht der Außenhandelsstelle Peking. Daneben sei das Programm zur "Entwicklung des Westens" weiter aktuell. Generell könnten österreichische Unternehmen in den Sektoren Umwelttechnologie, Infrastruktur, Hightech sowie öffentlichen Ver- und Entsorgungseinrichtungen punkten.

Die Exporte von Maschinen und Anlagen waren in der Vergangenheit meist durch Softloans finanziert, heute setzen sich mehr kommerzielle Kredite durch. Dem Technologietransfer aus Österreich wird laut WKÖ von chinesischer Seite besondere Bedeutung zugemessen, vor allem im Bereich Metallurgie, Papierindustrie, Umweltschutz und Kunststoff-Technolgie, aber auch bei Verfahrenstechnik und KFZ-Industrie. Ein Handikap ist für viele österreichische Unternehmen aber oft die mangelnde Rechtssicherheit.

Liberalisierung wird vorangetrieben

Durch den Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation WTO wird die Liberalisierung der chinesischen Wirtschaft vorangetrieben. Damit rücke auch der chinesische Binnenmarkt immer stärker in das Blickfeld österreichischer Unternehmen. Die Außenwirtschaftsorganisation der WKÖ strebt in China bis 2007 einen Anstieg des Exportvolumens von 1 Mrd. auf 1,5 Mrd. Euro an. Ferner sollen sich die österreichischen Niederlassungen in China verdoppeln. Aus derzeit 240 Tochtergesellschaften sollen 500 werden, das bisherige Investitionsvolumen soll sich auf 1 Mrd. Euro verdoppeln. (APA)