Berlin - Die Bundeswehr wird nach Informationen der Berliner Morgenpost deutlich weniger Frauen aufnehmen, als vom Bundesverteidigungsministerium in Aussicht gestellt. Unter Berufung auf ein Papier des Führungsstabes der Streitkräfte berichtete das Blatt vorab am Sonntag, 11,4 Prozent der insgesamt 208.000 Dienstposten der Bundeswehr nach Stand zu Friedenszeiten würden Frauen auch in Zukunft verschlossen bleiben. Dazu gehörten nicht nur die Funktionen als Kampfretter der Luftwaffe oder Kampfschwimmer der Marine, sondern auch in allen Spezialeinheiten, bei denen mit längeren Einzeleinsätzen und im Konfliktfall mit Kämpfen von "Mann gegen Mann auf kürzeste Entfernung" zu rechnen sei. Genannt werden in dem Bericht Spezialkräfte wie die Luftlande-Brigade sowie die speziellen Kampfkompanien der Panzer-, Panzergrenadier-, Jäger-, Gebirgsjäger und der Fallschirmjägertruppe sowie die Aufklärungskompanien der Panzeraufklärung. 23.800 Dienstposten ausschließlich für Männer Dies bedeute, dass trotz des Urteils des Europäischen Gerichtshofes über die grundsätzliche Öffnung des Dienstes an der Waffe für Frauen über 23.800 Dienstposten bei der Bundeswehr weiterhin nur Männern vorbehalten blieben. Das Papier des Führungsstabes zum Thema Frauen in den Streitkräften soll der Meldung zufolge kommende Woche im Verteidigungsausschuss des Bundestages behandelt werden. (Reuters)