Grasser ist optimistisch
"Die zentrale Botschaft in Washington: Weltwirtschaft und Wachstum bleiben durchaus robust", erläuterte der Finanzminister: "Man ist weiter optimistisch". Die internationalen "Wachstumstreiber" seien die USA und China, die Euro-Zone hinke hinterher mit einem reduzierten Wachstum, wobei besonders Deutschland in der IWF-Prognose für 2005 von 1,8 Prozent Wachstum auf 0,8 Prozent zurückgestuft wurde.
Ungleichgewichte haben sich verstärkt
Allerdings bestünden auch Risiken in der konjunkturellen Entwicklung, gab Grasser zu bedenken. "Die Ungleichheit des Wachstums hat sich weiter verstärkt, die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft sind größer geworden." Als Beispiele für Risiken nannte er den hohen Ölpreis, das hohe Leistungsbilanz- und Budgetdefizit der USA verbunden mit einer nicht vorhandenen Sparquote sowie die Zinspolitik.
Nach der Analyse seien konkrete Schritte notwendig, um diese Ungleichgewichte tatsächlich zurückzuführen. "Da muss jeder vor seiner eigenen Türe kehren", sagte Grasser. Die USA müssten das Budget- und Leistungsbilanzdefizit reduzieren, von China erwarte man eine restriktivere Geldpolitik um ein Überhitzen zu vermeiden. Europa müsse über strukturelle Reformen das Wachstumspotenzial erhöhen. Dabei setze er seine Hoffnung auf die nationalen Reformpläne, in denen die EU-Mitgliedsstaaten im Herbst ihre strukturellen Reformen vorlegen müssen.
Grasser: "Gute Zeiten nützen"