Wien – Die Donau soll auf zwei neuen Trassen gequert werden: Einmal die Nordost-Umfahrung, die nach Schwechat als Tunnel unter dem Fluss und dem Nationalpark Lobau durchtauchen – und danach Wien entlang der Stadtgrenze umfahren soll. Und ein weiteres Mal soll zwischen der Südost-Tangente und der Flughafenautobahn eine zweite Verbindung geschaffen werden. Darauf hat sich nun die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs AG (Asfinag) festgelegt.
Die neuen Planungen wurden Donnerstagabend von der Asfinag präsentiert – offen war bisher vor allem noch, ob diese zusätzliche Verbindung zwischen A23 und A4 auch als Tunnel oder als Brücke realisiert wird.
Der Kompromiss
Diese neue Variante war beim jüngsten Verkehrsgipfel zwischen Vizekanzler Hubert Gorbach (damals noch FPÖ, jetzt BZÖ) und Bürgermeister Michael Häupl (damals wie heute SPÖ) aufgetaucht. Der Vorteil: Bei der Verlängerung der Donauufer-Autobahn (A22) zur Nordostumfahrung (S1) muss so nicht die Raffineriestraße entlang des Nationalparks ausgebaut werden.
Der ebenfalls Anfang März ausgehandelte Kompromiss: Häupl stimmt doch der bisher strikt abgelehnten Außenvariante der Umfahrung entlang der Stadtgrenze zu – und bekommt im Gegenzug dafür den vehement geforderten Tunnel unter der Donau. Bedingung: Das Flugfeld Aspern müsse über eine leistungsfähige B3d an die Umfahrung angebunden werden.
2,56 Milliarden Euro Gesamtkosten
Die Gesamtkosten für alle Baumaßnahmen bleiben mit prognostizierten 2,56 Milliarden Euro im Rahmen des bisher Kolportierten, versichert die Asfinag. Der Hauptteil des Investitionsvolumens (1,5 Mrd. Euro) soll demnach auf die Verbindung des Knotens Süßenbrunn mit dem Knoten Schwechat, also die S1, entfallen, wobei Donau und Lobau mit einem zweiröhrigen Tunnel unterfahren werden.
Bis Jahresfrist soll bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegen, hofft man nun seitens der Asfinag. Dann könnte, wenn sowohl Zeit- als auch Kostenplan halten, mit den Bauarbeiten bereits im kommenden Jahr begonnen werden. Die jährlichen Investitionen sind mit rund 250 Millionen Euro berechnet.
Streit um Fortführung nach Norden