"Ich rechne nicht mit einem Abschluss des Insolvenzverfahrens unter fünf Jahren." Für Gläubiger werde es in jedem Fall eine Quote auf die angemeldeten Forderungen geben, über deren Höhe sich aber noch nichts sagen lasse.
200 Millionen Euro sichergestellt
Bisher seien rund 200 Mio. Euro auf Konten im In- und Ausland sichergestellt worden, erläuterte Schmitt. Die Anleger hätten in der Vergangenheit bei Phoenix aber rund 500 Mio. Euro eingezahlt. Würden von den fehlenden 300 Mio. Euro die Kosten für den Geschäftsbetrieb der Phoenix Kapitaldienst GmbH abgezogen, gebe es noch eine Differenz von rund 50 Mio. Euro. "Es wird viel Zeit vergehen, bis wir geklärt haben, wann welche Gelder eingenommen wurden und wohin diese geflossen sind", sagte Schmitt.
"Netz des Betrugssystem" wird ausgeforscht
Als besonders erstaunlich bezeichnete es der Jurist, dass Phoenix das Betrugssystem über viele Jahre hinweg aufrechterhalten konnte. "Das hat nicht einer alleine gemacht, das war ein Netz von mehreren Beteiligten", sagte der Rechtsanwalt. Es sei aber noch nicht klar, wer das Betrugssystem aufgebaut und Helfer von außen installiert habe, die Belege des vorgetäuschten Handels fingiert hätten. Das System funktionierte auch nach dem Tod des Firmeninhabers Dieter Breitkreuz im April 2004 noch knapp ein Jahr.