Wien - "Wohl verwahrt hinter geschützten und mit Alarmanlagen versehenen Toren" sei das Archiv mit dem Nachlass des Architekten Friedrich Kiesler (1890 - 1965) in den neuen Räumen auf der Wiener Mariahilferstrasse, sagte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Wien, Dieter Bogner, bei der heutigen Pressekonferenz.

Dort residiert die Stiftung seit kurzem auf 250 Quadratmetern samt kleinem Studienraum und Platz für Ausstellungen. Ab 3. Mai ist für zwei Wochen die Schau "Friedrich Kiesler - Designer" zu sehen. Die aktuelle Ausstellung zeigt noch unbekanntes Material, bestehend aus Skizzen und Zeichnungen von Möbelentwürfen der 20er bis 40er Jahre.

Die Adaptierung der neuen Räume finanzierten vorwiegend private Stifter, darunter die Firmen Wittmann und Zumtobel. Das Jahresbudget der Kiesler Stiftung beträgt 250.000 Euro, wovon der Bund 155.000 Euro trägt.

Firma Wittmann: Re-Edition von drei seiner Möbeln

Zur Re-Edition der Kiesler-Möbel von Wittmann gehören das flexibel verstellbare Sofa "Party Lounge" und die "Bed Couch". Beide wurden zu Lebzeiten Kieslers realisiert. Nie verwirklicht wurden die so genannten "Correalistischen Möbel", bestehend aus Tisch und Fauteil. Diese wurden von Wittman getreu den Skizzen Kieslers hergestellt, wie auch ein Stahlrohrsessel "Freischwinger Nr. 2". Die Preise der Möbel bewegen sich zwischen 1000 und 7000 Euro. Heinz Hofer-Wittmann meinte dazu auf der Pressekonferenz: "Wir legen diese Möbel nicht nur deshalb auf, weil wir auch Stifter sind, sondern weil für Kiesler das Wohlbefinden der Menschen als Kriterium diente".

Geplante Ausstellungsbeteiligungen der Kiesler Stiftung in nächster Zeit sind im Herbst 2005 "Friedrich Kiesler: Vision Machine" in der Cooper Union New York School of Architecture, und 2007 "Friedrich Kiesler - Olafur Eliasson" im Kunsthaus Bregenz

Alle zwei Jahre vergibt die Kiesler-Stiftung den Friedrich Kiesler-Preis, der mit 55.000 Euro dotiert ist, an Architekten. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten Frank O. Gehry, Judith Barry, Cedric Price und Asymptote. (APA)