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Grafik: Archiv
Das freie Betriebssystem Linux erfreut sich einer stark steigenden Beliebtheit, kein Wunder also, dass sich auch immer mehr Hardwarehersteller der kostengünstigen und vor allem auch einfach an die eigenen Bedürfnisse anpassbaren Software bedienen. Vom Computer über den MP3-Player bis zum Handy, in immer mehr Geräten findet sich das OS - oder zumindest Teile davon.

Klau

Genau hier steckt aber das Problem, denn die verschiedenen Hersteller sind äußerst säumig dabei auch die Lizenzbedingungen der Open Source Lizenz GPL - unter der zahlreiche Linux-Software, darunter auch der Kernel, steht - zu erfüllen, wie gpl-violations.org beklagt. Unter den aktuell von dem Projekt zur Aufspürung von GPL-Verletzungen angeprangerten finden sich einige bekannte Namen, alle haben sie bisher den verwendeten Source Code nicht wie verlangt öffentlich zugänglich gemacht.

Beispiele

Zu den GPL-Sündern gehört zum Beispiel der Lebensmitteldiskonter Hofer / Aldi, der zurzeit auch in Österreich einen Laptop mit der Software PowerCinema ausliefert, die laut Hersteller cyberlink Teile von Linux beinhaltet. Ebenfalls am Pranger steht Acer, welches seine Notebooks Aspire 1800 und 2000 mit einer ganze Linux-Distribution ausliefert, aber ebenfalls keinen Source Code mitliefert.

Angeber

Ein weiteres Beispiel ist der Hersteller von MP3-Playern iRiver. Ganz offensichtlich kommt in den Geräten der PMP-1xx-Reihe das freie Betriebssystem zum Einsatz, das bestätigt sogar das offizielle Datenblatt. Da sich der Hersteller bisher nicht kooperationsbereit gezeigt hat, hat gpl-violations.org nun einen Lieferstopp beantragt.

Schmerzhaft

Bleibt die Frage, ob vielen Herstellern die Auflagen der GPL nicht bewusst sind, oder diese gezielt ignoriert werden, jedenfalls könnte ein solches Verhalten ordentlich nach hinten losgehen: So hat gpl-violations.org erst unlängst einen Lieferstopp gegen den Firewall- und Antivirussoftware-Hersteller Fortinet erreicht. (red)