Dass Dieselruß stinkt und im Extremfall auch den Himmel verfinstern kann, wissen wir, wie gefährlich er tatsächlich für unsere Gesundheit ist, lässt sich schon schwieriger sagen. Immerhin ist inzwischen einiges darüber bekannt, wie er sich auf die Vitalität von Mäusen und Ratten auswirkt.

Joachim Bruch vom Universitätsklinikum Essen beschäftigt sich schon seit Längerem mit dieser Problematik, er hielt beim Wiener Motorensymposium einen Vortrag. Das Ergebnis: Dieselpartikel sind bezüglich Tumorrisiko in einer nach oben offenen Skala auf Stufe 1 einzuordnen. Zum Vergleich: Staub, der sich aus Korund zusammensetzt, besitzt die biologische Wirkung null, Quarz liegt auf Stufe vier. Wenn man stichprobenweise Staub aus der Umwelt untersucht, so liegt der zwischen null und acht.

Diese Mäuse- und Rattenversuche zeigen aber im Grunde nur die Hilflosigkeit auf, mit der der Mensch versucht, Umwelteffekte in Zahlen zu fassen. Die Partikel, die ein Motor ausstößt, besitzen in jedem Moment der Verbrennung eine andere chemische Zusammensetzung, der größte Teil davon ist harmlos, ein geringer Teil sicher gefährlich.

Resümee: Auch wenn uns die Rußpartikel nicht gleich umbringen, gehören sie weggefiltert. Denn neben aller Technik: Das feinste Messgerät hat der Mensch selbst: seine Nase, die eindeutig sagt: Dieselruß stinkt. (rs, AUTOMOBIL, 6.5.2005)