Der Mai ist gekommen, und im Tanzquartier Wien gibt es eine Blüte der Studioperformance. Zur „factory season“ wird ab 9. Mai allerdings erst einmal eine begehbare Möbiusschleife im Haupthof des Museumsquartiers aufgeblasen.

Heiner Blums Installation „Schleifen“ ist in Kooperation mit William Forsythe entstanden. In den TQW-Studios zeigen Michikazu Matsune und David Subal ihre trocken- tolle Performance „untitled, 2004“ (10. und 11. 5.). Eva Meyer-Keller killt in ihrer Köstlichkeit „Death is certain“ unschuldige Kirschen, und Alexandra Bachzetsis zeigt mit „Gold“ ein Statement zu den porno-erotisierten Körpern von HipHop-Ladies (12. 5.).

Zudem: Nik Haffner und Thomas McManus, ehemals Ballett Frankfurt, veranstalten unter dem Label „commerce“ eine von Godard inspirierte „procession“ von Bewegungsmöglichkeiten im Raum (13. und 14. 5.). Und der Philosoph Karl Bruckschwaiger übt mit Mara Mattuschka und Katherina Zakravsky eine wienerliedlastige „Singund Talkshow zur Hermetik der Musikkonserve“ aus (18. und 19. 5.). Alix Eynaudi, Exjungstar bei Anne Teresa de Keersmaeker, tanzt in einem zusammen mit der hoch begabten Choreografin Alice Chauchat entwickelten Werk, „Crystalll“, ein Körperjuwel (20. und 21. 5.).

Die aufstrebende Frankowienerin Anne Juren spinnt in ihrem Solo „code series“ die Sprachphilosophie John Austins zu einem tänzerischen Bewegungsnetz. Es folgt „Stückwerk“ von Talenten wie Gabriele M. Einsiedl & Helmut Fixl, Nicole Rutrecht und Ria Probst (27. und 28. 5.) Im Juni wird die factory season mit „radikal lokal“ fortgesetzt. (ploe, DER STANDARD Printausgabe, 07.05.2005)