Washington - Die Möglichkeit für homosexuelle Paare zu heiraten wird in den USA stärker von Frauen als von Männern genutzt. Seit der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe im Bundesstaat Massachusetts im vergangenen Mai gaben einander dort rund 5.400 Paare das Ja-Wort. Von den neuen Ehe-Paaren sind fast zwei Drittel Frauen, nur ein Drittel der Paare sind Männer, berichtet die "New York Times".

Ähnlicher Trend in Canada

Der selbe Trend habe sich auch in der kanadischen Provinz British Columbia gezeigt, wo seit dem Jahr 2003 homosexuelle Ehen erlaubt sind: Dort wurden bisher 1.100 Frauen-Paare und 860 Männer-Paare getraut. Auch in San Francisco, wo vergangenes Jahr Bürgermeister Gavin Newsom die Homo-Ehe erlaubte bevor das kalifornische Höchstgericht die Ehen annullierte, schlossen mehr Frauen als Männer den Bund am Standesamt.

Rechtliche Absicherung für Familie

Genaue Erklärungen, warum einander liebende Frauen den Lebensbund häufiger eingehen als Männer gibt es nicht. Möglicherweise wollen Frauen mit einer Ehe für Kinder im gemeinsamen Haushalt besser vorsorgen und rechtliche Absicherungen treffen. In den USA lebt in einem Drittel der Haushalte von lesbischen Paaren mindestens ein Kind, jedoch nur in einem Fünftel der Haushalte von schwulen Paaren.

Höheres Haushaltseinkommen bei Schwulen

Männer fühlten sich vielleicht durch das Steuerrecht abgeschreckt, das ihnen im Falle einer Heirat nur Nachteile biete. Dieses wirtschaftliche Argument gegen eine gleichgeschlechtliche Ehe wiegt vielleicht bei Besserverdienenden stärker: In Massachusetts liegt das Durchschnittseinkommen eines Haushalts zweier homosexueller Männer um 20 Prozent höher als jenes von lesbischen Paaren. (APA)