Ein Rind und vier vermummte Gestalten: Es liegt kein Beweis vor, dass es sich um eine Kuh aus dem Garten des Belvedere handelt. - Politischer Widerstand oder künstlerischer Aktionismus?

Wien – Laut einem am Dienstag Vormittag über E-Mail eingegangenen Bekennerschreiben ist in der Nacht auf Dienstag aus dem Garten des Belvedere eine Kuh des "25 peaces"-Projekt "beweidet" gestohlen worden. Die Gruppe, die sich "Kommando Freiheit 45. Zellen Kämpfender Widerstand" nennt, spricht in dem Schreiben von einer "politischen Gefangennahme". Beim Projektbetreiber von "25 peaces" selbst dementierte man zu Mittag gegenüber derStandard.at etwaige Diebstahlsmeldungen: Die fehlende Kuh stehe im Stall, heißt es dort.

Das "Kommando Freiheit 45", das behauptet, jenes Tier in seiner Gewalt zu haben, verbindet die Freilassung der Kuh, mit einer Reihe politischer Forderungen, die sie auch auf ihrer Homepage wiederholt. Thematisch haben diese mit dem offiziellen Gedankenjahr zu tun und sollen bis zum 15. Mai eingelöst werden, ansonsten könne "die politische Gefangennahme ein blutiges Ende nehmen". Zum einen werden Bundeskanzler Schüssel und ORF-Generalintendantin Lindner aufgefordert, einzugestehen, dass sie "die Bevölkerung im Jahr 2005 mit Geschichtslügen irregeführt und nationalistisch verhetzt" haben. Weiters werden Anerkennungszahlungen, ein Denkmal sowie ein Museum für PartisanInnen und Deserteure gefordet.

Bei der Pressestelle von "25 peaces", die den Diebstahl selbst nicht bestätigen konnte, heißt es offiziell: "Uns fehlt keine Kuh." Dass tatsächlich eine Kuh weniger auf der Weide steht, erklärte man damit, dass sich diese im Stall befände. Dem Tier ginge es nicht so gut. (kafe)