Die Grillsaison naht, aber Achtung: ForscherInnen, die an der Iowa-Studie über Frauengesundheit mitwirkten, fanden heraus, dass Fleisch, das bei hoher Temperatur ganz durchgebraten wird, in Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Durch diese Garmethode werden heterozyklische Amine - ein Produkt der Reaktion zwischen Kreatinen (die im Muskel vorkommen) und Aminosäuren (die Schlüsselkomponente von Proteinen) - und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (sie kommen in angekohlten Lebensmitteln vor) gebildet. Beide Stoffe haben sich in Tierversuchen als Krebserreger gezeigt. Je länger Fleisch gegart wird und je höher die Gartemperatur ist, desto mehr dieser Stoffe werden gebildet. Der Konsum des heterozyklischen Amins PhIP korrelierte mit dem Brustkrebs-Risiko der in der Iowa-Studie untersuchten Population. Obwohl diese Forschungsergebnisse noch nicht endgültig sind, rät Dr. Rashmi Sinha, einer der beteiligten Forscher, die PhIP-Aufnahme zu reduzieren, das heißt, Fleisch besser bei geringerer Temperatur zu dünsten, oder es zumindest im Backrohr vorzugaren und nur noch kurz auf den Grill zu legen. Ein deutsches Forschungsteam fand heraus, dass PhIP an Östrogenrezeptoren andockt, aber kam zum Schluss dass es nicht mit dem weiblichen Sexualhormon interagiere. Aber sie fanden heraus, dass PhIP die DNA in verschiedener Weise beschädige. Dr. Wolfgang Pfau vom Frauenhofer Institut für Toxikologie und Umweltmedizin in Hamburg sagt, “PhIP schädigt die Zelle wie andere krebserregende Substanzen”. Er nimmt an, dass sich PhIP an Östrogenrezeptoren binde und als Karzinogen agiere, sobald diese Rezeptoren die Brustregion erreichten. Aber es müssten noch weitere Studien zu diesem Thema durchgeführt werden. (APA)