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Monica Zetterlund

Foto: AP/Pressens Bild/Soren Andersson

Stockholm - Wahrscheinlich durch Rauchen im Bett ist die schwedische Jazzsängerin und Filmschauspielerin Monica Zetterlund in der Nacht zum Freitag bei einem Feuer in ihrer Stockholmer Wohnung ums Leben gekommen. Nach Medienberichten versuchte die 67-Jährige, die nach einer Krankheit gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen war, noch per Telefon Hilfe herbeizurufen, ehe sie das Bewusstsein verlor. Obwohl Feuerwehrleute den Brand innerhalb von 20 Minuten nach dem Alarm gelöscht hatten, kam für die in der Jazzwelt hoch angesehene Sängerin jede Hilfe zu spät.

Multitalent

Zetterlund hatte nach dem Ende ihrer Musikerlaufbahn vor fünf Jahren mit einem schweren Rückenleiden (Skoliose) allein und äußerst zurückgezogen in ihrer kleinen Wohnung im Zentrum der schwedischen Hauptstadt gelebt. Sie wurde nach Anfängen in schwedischen und dänischen Jazzbands in den sechziger Jahren durch ihre Zusammenarbeit mit US-Musikern wie Thad Jones, Zoot Sims und Bill Evans berühmt. Vor allem die 1964 eingespielte LP "Waltzing For Debby" mit dem Trio von Evans galt und gilt als Klassiker der Jazzgeschichte.

In Schweden trat Zetterlund auch als Schlagersängerin und Revue-Komikerin auf und vertrat ihr Land 1963 beim Song Contest. Schlagzeilen machte sie auch durch eine allerdings sehr kurze Romanze mit dem Hollywoodstar Marlon Brando. In einem Aufnahmestudio sang sie zuletzt im Jahr 2000 für die CD "Bill Remembered", einer Hommage an den 1980 gestorbenen Evans.

Ihren Landsleuten blieb Zetterlund auch nach dem Ende ihrer Karriere als Filmschauspielerin mindestens ebenso wie als Sängerin in Erinnerung. Unter anderem hatte sie 1971 den Nationalen Filmpreis für ihre Hauptrolle in der Verfilmung des Romans "Die Auswanderer" von Vilhelm Moberg erhalten. Bis 1993 übernahm die Tochter eines Malermeisters und Hobby-Tanzmusikers aus der Kleinstadt Hagfors auch zahlreiche Rollen in populären TV-Serien. Ferner wirkte sie in elf Kinofilmen mit. (APA/dpa)