Wien - Mit zwei Schuld- und zwei Freisprüchen ist am Freitagabend im Wiener Straflandesgericht der Prozess um den Doppelmord in Wien-Landstraße zu Ende gegangen, bei dem am 16. Juni 2004 der 75-jährige Alfred R. und seine junge Freundin Erika S. (22) ums Leben kamen: Jana M. (21), die ehemalige Geliebte des pensionierten Baumeisters, und ihr nunmehriger Freund Mario R. (30) wurden wegen Raubmordes zu zwölf bzw. 18 Jahren Haft verurteilt.

Demgegenüber wurden Janas Schwester und deren Ehemann einstimmig von sämtlichen Anklagepunkten frei gesprochen. Obwohl am Tatort ihre DNA-Spuren sicher gestellt worden waren, kamen die Geschworenen in ihrer mehrstündigen Beratung zur Überzeugung, dass die beiden nichts mit dem Verbrechen zu tun hatten.

Sämtliche Entscheidungen sind nicht rechtskräftig. Staatsanwältin Andrea Zelloth-Jannach meldete sowohl zu den Schuld- als auch zu den Freisprüchen Nichtigkeitsbeschwerde sowie Berufung gegen die verhängten Strafen an. Jana M., die sich bei der Urteilsverkündung entsetzt die Hände vor den Kopf schlug und im Verhandlungssaal zusammenzubrechen drohte, meldete eben so Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an wie ihr Freund, der "Wir haben das nicht gemacht! Wir sind unschuldig!" ausrief. (APA)