Zehn Jahre nach Beendigung des Krieges im ehemaligen Jugoslawien treten drei Ex-Soldaten aus den einander bekämpfenden Volksgruppen auch in Wien miteinander in einen öffentlichen Dialog. Sie erzählen, wie und warum sie in den Krieg hinein gerieten, sie diskutieren, was für einen dauerhaften Frieden nötig ist und sie beantworten Fragen des Publikums. In Anwesenheit des ehemaligen Feindes suchen sie nach einer Sprache, mit der die schmerzlichen Ereignisse der Vergangenheit nicht verschwiegen und dennoch eine menschliche Verbindung zu den Gegnern aufgenommen werden kann.

Die drei Teilnehmer sind sich bewusst, dass sie als Veteranen eine besondere Rolle in der Öffentlichkeit spielen. Diesen Umstand setzen sie ein, um ihren besonderen Beitrag zu einem Dialog und zu einer öffentlichen Verständigung zu leisten. Dabei sind sie bereit, ihren Teil an Verantwortung zu übernehmen, anstatt darauf zu verweisen, woran "die anderen" schuldig sind. Diese Diskussion wurde vom Centar za nenasilnu akciju/Zentrum für gewaltfreie Aktion (CNA) in Sarajevo seit Juni 2002 bereits 14 Mal in Serbien-Montenegro und Bosnien-Herzegowina mit großem Erfolg durchgeführt. (Siehe Berichte auf der Homepage von CNA unter www.nenasilje.org) Die Veranstaltung in Wien ist aber nicht nur für den Umgang mit dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien von Interesse, sondern kann auch für andere Konflikte oder - im Gedenkjahr 2005 - für die österreichische Beschäftigung mit den Ereignissen im und nach dem 2. Weltkrieg relevant sein.

Eingeladen sind alle, die nach Wegen suchen, Vergangenes nicht zuzudecken und Verständigung zu ermöglichen, besonders Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die Diskussion findet in bosnisch-kroatisch-serbischer Sprache statt und wird simultan ins Deutsche übersetzt.

Veranstalter:

Evangelische Akademie, Kulturni Centar Österreichisch-bosnisch-herzegowinisches Kulturzentrum, Österreichische Liga für Menschenrechte, Internationaler Versöhnungsbund Österreichischer Zweig, Österreichische Friedensdienste, Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, Diakonie International Aid.