Graz - Vorsicht, nur keine Experimente: Im wackeligen politischen Umfeld vor den steirischen Landtagswahlen im Herbst wollen die Grünen und auch die FPÖ keine personellen Experimente mehr eingehen. Bei ihren Parteitagen am Wochenende rückten sie enger zusammen und blieben personell bei Altgewohntem.

FPÖ-Parteichef Leopold Schöggl bleibt Obmann der Blauen, Ingrid Lechner-Sonnek, die bisherige Grünen-Chefin wird ihre Partei wieder in die Wahl führen, dahinter sind mit Editz Zitz und Peter Hagenauer die bisherigen Landtagsabgeordneten abermals vorne mit dabei. Eine Kandidatur des ehemaligen Grünen Nationalratsabgeordneten Andreas Wabl kam nicht zustande.

Sowohl FPÖ als auch Grüne sind durch das Antreten des Ex-ÖVP-Politikers Gerhard Hirschmann mit einer eigenen Liste unter Druck geraten - die FPÖ zusätzlich durch die Abspaltung des BZÖ.

Einige personelle Turbulenzen gab es dennoch, zumindest bei den Blauen. Gegen Landesparteichef Schöggl hatte sich im Vorfeld des Parteitages Widerstand gebildet. Der Öblarner Bürgermeister Anton Knerzl überlegte eine Gegenkandidatur, auf die er kurz vor dem Parteitag aber wieder verzichtete. Ausscheiden werden die bisherige FP-Klubchefin Waltraud Dietrich und ihr Vize Karl Wiedner.

Wohin die politische Reise der alten FPÖ hingeht, skizzierte Schöggl deutlich: Die FP werde sich "rechts" der Mitte bewegen, mit härterer Gangart in der Ausländerpolitik. (mue/DER STANDARD, Printausgabe, 23.05.2005)