100.000 Jugendliche beginnen weltweit täglich damit und 650.000 Menschen sterben allein in Europa jährlich an den Folgen: Gemeint ist das Rauchen. Am Dienstag ist Weltnichtrauchertag und aus diesem Anlass warnen Politiker und Initiativen erneut vor den Gefahren des blauen Qualms. Im Rahmen einer Pressekonferenz zeichnete Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) am Montag außerdem die Siegerklassen des Jugend-Nichtraucherwettbewerbs "Be smart! Don´t start" aus.

Trotz derartiger Wettbewerbe, Rauch- und ab 1. August auch absoluten Werbe- und Sponseringverboten von Tabakfirmen ist die Anzahl vor allem der jungen Raucher exorbitant hoch. Wie eine aktuelle Spectra-Studie zeigt, liegt dieser Trend nicht zuletzt in der Verharmlosung der Sucht begründet. Mehr als die Hälfte der österreichischen Qualmer schätzt den Tabakkonsum als "weniger gefährlich" ein. Gehrer setzt daher auf die Bewusstseinsbildung im Rahmen der "Gesundheitserziehung". "Jugendliche sollen in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden, um Nein sagen zu können", so die Ministerin.

Politische und private Initiativen

Unterstützung in punkto Bewusstseinsbildung über die Auswirkungen des Rauchens erhalten politische und private Initiativen auch von Seiten der EU. In den 25 Mitgliedsländern wird mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union die Kampagne "Help- Für ein rauchfreies Leben" durchgeführt, die sich in erster Linie an Jugendliche und junge Erwachsene richten soll. Am 26. Juni startet in diesem Zusammenhang eine so genannte Road Show am Wiener Schwedenplatz, wie Michael Hübel von der Europäischen Kommission berichtete.

Christoph Hörhan, Sprecher von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V), die derzeit den Bundespräsidenten Heinz Fischer bei einem Staatsbesuch in Mexiko begleitet, wies auch auf die legistischen Fortschritte in der Tabak-Prävention hin. Vor allem durch das neue Tabakgesetz sei mit der Einführung des generellen Rauchverbots in öffentlichen Räumen und dem Verbot von Plakat- und Kinowerbung ein wesentlicher Meilenstein gesetzt worden.

Rauchertherapie

Für jene, die sich freiwillig vom blauen Qualm entwöhnen möchten, stehen derzeit nach Angaben der Ärztekammer auch rund 1.000 Ärzte, die speziell in der Rauchertherapie ausgebildet sind, mit Rat und Tat zur Seite. Die Apothekerkammer verweist indes auf zahlreiche Nikotinersatzpräparate wie Kaugummis, Inhalatoren und Tabletten.

Für ihre Immunität gegenüber dem Tabak wurden am Dienstag außerdem zwei Schulklassen ausgezeichnet. Die Siegerklasse der Unterstufe kam aus dem Bundesgymnasium in Judenburg und die Siegerklasse der Oberstufe stammte aus der HAK in Mattersburg. (APA)