Eine große Mehrheit der mehr als 100 Betriebsräte des ORF beschloss Donnerstag eine Resolution gegen das geplante Sparpaket im ORF beschlossen. Ihr Auftrag an den Zentralbetriebsrat: Er möge die Geschäftsführung überzeugen, das Sparpaket zurückzunehmen, und auch im Stiftungsrat darauf einwirken.

Alleine für 2006 sind wie berichtet noch mehr als 30 Millionen Euro zu kürzen. Das Sparpaket gehe an die Substanz des Unternehmens und gefährde die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags, besagt die Resolution. Sie enthält auch einen Plan B, sollte das Management nicht vom Sparpaket abrücken. Dann möge die Geschäftsführung des ORF erst selbst "einen Akt der Solidarität setzen". Gemeint: Gehaltsverzicht der Direktoren.

Zentralbetriebsratschef Heinz Fiedler enthielt sich wegen dieses "unnötigen neidgenossenschaftlichen" Zusatzes. Für seinen Widerstand gegen Sparpakete hätte es keiner Resolution bedurft, sagte Fiedler.

Job des Onlinedirektors wackelt

Sparpläne für das ORF-Direktorium kursieren wie berichtet auch in der (Regierungs-)Politik: Ein alleiniger TV-Direktor könnte Info- und Programmdirektor ersetzen. Auch der erst 2002 geschaffene Job des Onlinedirektors wackelt wieder. Bei weiteren Auslagerungen nach den ORF-Sendern könnte auch der Technische Direktor zur Disposition stehen. Das ORF-Gesetz sieht vier bis sechs Direktoren unter dem Generaldirektor vor.(fid/DER STANDARD, Printausgabe, 10.6.2005)