Wien - 93 Meter Höhe inklusive aufgesetzter Lichtsäule: Das erste Wiener Bürohochhaus, der Ringturm, wurde vor 50 Jahren seiner Bestimmung übergeben. Eröffnet wurde der von Erich Boltenstern entworfene Firmensitz der Wiener Städtischen am 14. Juni 1955.

Unter ihrem Generaldirektor Norbert Liebermann begann der Versicherungskonzern im Sommer 1952 mit den Planungen für einen neuen Unternehmenssitz, nachdem der alte in der Tuchlauben zu klein geworden war. Als Architekt wurde Boltenstern gewonnen, der zugleich am Wiederaufbau der Staatsoper arbeitete.

Nur zwei Jahre Bauzeit

Die eigentlichen Bauarbeiten wurden dann mit Hochdruck fertig gestellt. Nach nur zwei Jahren stand der 73 Meter hohe Bau mit 12.000 Quadratmetern Nutzfläche. Auf dem Dach findet sich eine über 20 Meter hohe Lichtsäule, die mittels Lichtsignalen die Wetterverhältnisse anzeigt. Der Name "Ringturm" wurde übrigens durch einen offenen Wettbewerb aus 6.500 Vorschlägen gewählt.

Ursprünglich sollte das Hochhaus am Schottenring von einem Pendant auf der anderen Straßenseite begleitet werden, um den Übergang von der internationalen Zone der Inneren Stadt in die sowjetisch besetzte Zone zu markieren. Mit dem Abschluss des Staatsvertrages wurde diese Idee jedoch obsolet und somit der Bau des zweiten Turms verworfen. (APA)