Polysaccharide: Gleich wie Kohlenhydrate sind diese zahlreich auftretenden Stoffe aus Zuckerbausteinen, die glycosidisch miteinander verbunden sind, aufgebaut. Sie bestehen im Wesentlichen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Kennzeichen: In einem Polysaccharid sind immer viele Zuckereinheiten wie etwa Glukose zu einem hochmolekularen Stoff verbunden. Die chemische Vielfalt an Basis-einheiten liefert die Grundlage zu einer enormen Variationsbreite an natürlich vorkommenden und technisch modifizierten Polysacchariden.

Im Unterschied zu synthetischen Kunststoffen werden Polysaccharide ausnahmslos von biologischen Systemen wie Pflanzen, Algen, Bakterien oder Krustentieren hergestellt und nach Isolierung, Fraktionierung und Aufbereitung technisch weiterverarbeitet. Polysaccharide haben in der Natur viele sehr unterschiedliche Funktionen: Sie sind rasch verfügbare Energiespeicher, strukturgebender Bestandteil der Pflanzenzellwände, Grundsubstanz des Interzellularraums, Bestandteil der Zellmembranen, Schmiermittel in Gelenken, Basismaterial für Knorpelsubstanz, Auskleidung von Blutgefäßen oder Gewebebestandteil von Säugetieren. (grido/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13. 6. 2005)