Wien - Der 61-jährige Patient litt an einer Leberzirrhose
und einer Herzkrankheit, er hatte schon mehrmals wegen einer
Wasseransammlung im Bauch punktiert werden müssen: Am Sonntag starb
der Wiener nach einer weiteren Punktion im AKH. Offenbar war die etwa
auf das Doppelte des normalen Volumens vergrößerte Milz getroffen
worden. "Es war die tragische Komplikation eines häufigen Eingriffs,
es war im rechtlichen Sinn kein Kunstfehler", erklärte AKH-Chef
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler Montag Abend.
"Die Krone" hatte über den Fall berichtet. Der Patient war an sich
im Sankt-Elisabeth-Spital behandelt worden. Wegen der Schwere der
Erkrankung entschloss man sich schließlich zur Überweisung an die
Kardiologie am AKH. Dort kam es zu der Komplikation. Krepler: "Die
Punktion wurde von einem habilitierten Oberarzt mit großer Erfahrung
durchgeführt."
Notoperation
Diese Behandlung und die Art und Weise hätten dem Stand des
Wissens entsprochen. Patienten mit Leberzirrhose haben auch oft noch
zusätzlich eine Blutgerinnungsstörung, was bei einer Verletzung der
blutreichen Milz sofort lebensgefährlich sein kann. Der Oberarzt
hatte selbst noch eine Notoperation und alle weiteren notwendigen
Maßnahmen veranlasst.
Krepler: "Selbstverständlich übernehmen wir die Verantwortung. Das
AKH steht immer auf Seiten der Patienten." Die Wiener Städtische
Versicherung hat bereits eine Geldsumme an die Familie des
Verstorbenen überwiesen, damit keine finanzielle Notlage entsteht.
Der Wiener Patientenanwalt ist in die weiteren Gespräche genau so
eingeschaltet wie die Versicherung und ein Anwalt der Lebensgefährtin
des Patienten. (APA)