Unter Schatten spendenden Bäumen die Seele baumeln lassen und dabei seinem Gehirn effizient Nahrung zuführen: Außerhalb der eigenen vier Wände zu lernen inspiriert zu maximaler Denkleistung. Hier im Burggarten gibt es gleich noch ein Schmankerl: das Nobelcafé Palmenhaus.

Foto: Standard/Urban
Sommerbeginn. Openair-Konzerte und Festivals, Freibäder und Sportplätze lauern der Motivation zum Lernen auf. Sie sind definitiv die schlechtesten Lernplätze. Wer dennoch vor letzten Prüfungen bangt oder sich trotz Nachprüfung nicht zu Hause verbarrikadieren möchte, kann außerhalb seiner vier Wände Platz für angenehme Lernnachmittage finden. Ob nun im Freien oder hinter Mauern, umgeben von Büchern und Bäumen, Möbeln und Musik, oder dem Duft von frischem Café: Einige Plätze in Wien regen die Denkleistung wahrlich an.

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Der Universelle, 1., Burggarten:

Wer gerne im Freien lernt, aber eine Möglichkeit zum Unterschlupfen schätzt, kommt in den Burggarten. Eine saftige Grünfläche, romantisch von Bäumen umschlossen, die vor Sonne und Ablenkung schützen. Einen Katzensprung entfernt: Das Palmenhaus-Café. Noble Atmosphäre, Helligkeit und viele Steckdosen locken Lernende auch bei Sonnenschein in das nicht billige, aber hochwertige Restaurant, das vor Hitze und Durst bewahrt. Unentschlossene switchen zwischen drinnen und draußen.

Der Kreative, 7., Burggasse 10:

Mit modernem Design, frischem Obstsalat und Chill-out-Musik inspiriert das möbel Lernende zu Kreativleistungen. Als Café und Ausstellungsplattform für junges Möbeldesign ist es ein besonderer Platz für Ideenreichtum. Eingebettet in einem der schönsten Grätzeln Wiens, lässt es sich hier auch ohne Schulpflichten gut frühstücken, kaffeeplauschen und ausspannen. Perfekt zur Lernerholung nach einem Einkaufsbummel in der nahe gelegenen Mariahilfer Straße.

Der Charmante, 1., Michaelerplatz 2:

Untermalt von Pferdegeklapper am Pflasterstein, lässt es sich im Altwiener Café Griensteidl trotz Lernstress entspannt die Zeit vergessen, die man dann umso effizienter nutzen kann. Reichlich Vitamine liefert der frisch gepresste Orangensaft, müde Ganglien werden geweckt und Lernblockaden zerschlagen.

Der Ausgefallene, 3., Marxergasse 5:

Wer gerne auch am Abend noch einen Blick in seine Bücher wirft, kann das bei Kerzenschein, einem beruhigendem Salbeitee und exotischer Atmosphäre tun. Das arabische Restaurant Algebra bietet neben einem kühlen Gastgarten ein gemütliches Terrain mit gepolsterten Couchen: ideal, um sich entspannt dem Lernen zu widmen, sich kleine Zwischenmahlzeiten zu gönnen und um vor der prallen Sonne zu flüchten. 

Der Klassische, 1., Stubenring 24:

Weit bekannt und viel genutzt zum kreativen Müßiggang und angestrengtem Lernen ist das Prückel. Das uralte Altwiener Café sorgt mit Helligkeit, Kaffeemaschinengeräuschen und leckerem Frühstück für das richtige Ambiente. Da es riesig ist, findet man fast immer eine Sitzmöglichkeit, wird aber erst nach kurzer Wartezeit bedient. Für Lerngemeinschaften eignet es sich hervorragend, Reservierung ist aber empfehlenswert. Wer draußen sitzen möchte und nichts gegen Straßenlärm und kleine Tische hat, ist hier gut aufgehoben.

Der Informative, 1., Josefsplatz 1:

Für leicht Ablenkbare und Wissensdurstige bildet die Nationalbibliothek ein Lernparadies. Digitaler Zugriff auf den Bücherkatalog seit 1992, ein riesiges Zeitungsarchiv und ein Leseraum voller Ruhe, Licht und Büchern sorgen für optimale Bedingungen für einen Ausflug in die Welt der Bildung. Eine Jahreskarte gibt es um zehn Euro. Ein Abstecher zum benachbarten Heldenplatz lädt ein, das investierte Potenzial mittels Solarenergie wieder aufzuladen.

 (DER STANDARD-Printausgabe, 14.6.2005)