Wien - Der internationale Graffiti-Contest am kommenden Samstag im Wiener Arenbergpark wird nicht wie geplant über die Bühne gehen: Die beiden dort befindlichen Flaktürme wurden nicht zur Besprayung freigegeben. Statt wie vorgesehen auf den Betonmauern der Weltkriegs-Relikte werden die Teilnehmer ihre Kunstwerke nun auf Plakatwände sprühen.

Bei dem Contest werden sieben Mannschaften bestehend aus drei bis zehn Malern teilnehmen. Eine Fachjury wird die Arbeiten bewerten. Das Siegerteam qualifiziert sich für die Europameisterschaft am 6. August in Ungarn. Die Stadt Wien möchte bei dem Wettbewerb das Projekt "Wiener Wand" präsentieren. Im Rahmen dieser Initiative wurden rund 15 Flächen in ganz Wien für Grafitti-Künstler freigegeben, wie SP-Gemeinderäten Barbara Novak berichtete.

MAK und BDA

Doch ausgerechnet der Contest selbst wird ohne "echte" Wände auskommen müssen. Die Verwendung des größeren der beiden Türme wurde laut Novak von Peter Noever, dem Direktor und künstlerischen Leiter des Museums für Angewandte Kunst (MAK), untersagt. Das MAK hat in dem Betonriesen ihr Depot für Gegenwartskunst eingerichtet.

Nun wurde auch für den zweiten Turm ein quasi behördliches Spray-Verbot verhängt. Laut SP-Gemeinderätin Novak hat sich das Bundesdenkmalamt gegen eine Einbeziehung des Bunker-Gebäudes ausgesprochen. Abhilfe kommt von der "Gewista": Das Außenwerbe-Unternehmen stellt den Sprühern Plakatwände auf. (APA)