Wenn Aloysius Rauen, der Chef von Eurofighter, Österreicher zur Luftfahrtshow in Le Bourget einlädt, dann fällt es ihm leicht zu lächeln: "Interessant" seien die Aussagen, die die Opposition kürzlich gemacht hätte (nämlich dass der Kaufvertrag für den Eurofighter nicht unbedingt rückgängig gemacht werden müsste) und eine relevante Information über die von Österreich bestellten Flugzeuge habe er auch anzubieten: Diese sind nämlich bereits in Bau, "auch wenn ich hier kein schönes großes Bauteil vorführen kann – es sind aber Teile in Bau".

Stolz zeigt sein Unternehmen die mit österreichischen Hoheitszeichen (und der bescheidenen von Österreich bestellten Bewaffnung) nachgebildeten Plastikmodelle des Eurofighter auf seinem Stand. Österreich gilt hier als Refe 3. Spalte renzkunde und als "zuverlässiger Auftraggeber", wie Rauen immer wieder betont.

Dass die Oppositionsparteien in "geschäftsschädigender Weise" Falschmeldungen über den Eurofighter verbreiten (und zu den angebotenen Informationsveranstaltungen nicht einmal erscheinen), ist für Rauen allerdings nicht ganz ungewohnt: Die europäische Rüstungsindustrie müsse eben, anders als die amerikanische, mit solchen internen, aus kurzfristiger Tagespolitik genährten Widerständen leben – andererseits würde dadurch die Gruppe der Verteidigungsminister gestärkt, von denen es in Europa eben mehr als in den USA gibt. Rauen versichert, dass ein Ausstieg aus dem Vertrag immer möglich sei – "das hat ja auch einmal eine Partnernation geprüft; und dann festgestellt, dass das mitunter teurer sein kann, als den Vertrag zu erfüllen". (DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2005)