Die aktuelle Erhebung zur Human-Resources-Arbeit (HR) in Österreich, Tschechien, der Slowakei, in Ungarn und Polen durch Deloitte Central & Eastern Europe in Kooperation mit der University of Economics in Prag zeigt: "Es gibt weniger Unterschiede, als man erwarten könnte", so Gundi Wentner (Wentner Havranek, Deloitte). Befragt wurden HR-Manager in 175 Unternehmen, die Hälfte davon Multinationals.

Unterschiedlich ist jedoch der Bedarf an HR-Services, so Deloitte-Managerin Katja Teuchmann, die die druckfrische Studie ausgewertet hat. In den neuen Mitgliedsländern liegt der Servicebedarf in Performance-Management-Training & -Entwicklung, Compensation & Benefits sowie Interner Kommunikation - in Österreich dagegen in der Entwicklung von strategischen HR-Stoßrichtungen, Personalplanung, Training und Entwicklung, Mitarbeiterberatung & Coaching. Wentners Resümee: Personalarbeit müsse näher an das Geschäft gebracht werden, denn das Linienmanagement nehme die HR-Aufgaben zu wenig wahr oder werde von der HR nicht in die Verantwortung einbezogen. Maximal ein Viertel der Befragten verbindet die HR-Strategie mit der Organisationsstrategie. Die HR-Funktion ist kaum in den strategischen Planungsprozess involviert.

Aufholbedarf gebe es insgesamt auch in der Erfolgsmessung: Externe Kennzahlen (Human Capital Return on Investment, Produktivitätskennzahlen) würden kaum genutzt, um den Leistungsbeitrag der HR zu messen.

Es hapert offensichtlich auch an Prozessen und unterstützenden Technologien: Nur rund 50 Prozent der österreichischen und polnischen Unternehmen nutzen integrierte Systeme, in den restlichen Ländern liegt diese Rate bei rund 25 Prozent.

Als die künftige Herausforderung der HR-Verantwortlichen bezeichnet Wentner das "Talente-Management". Wentner: "Wir sehen auch einen Trend weg von Administrationsstellen hin zu modernen HR-Rollen: Treiber und Manager von Veränderungen, strategische Partner." (kbau, Der Standard, Printausgabe 18./19.6.2005)